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Die Tods nde. Eine Motivierungsstrategie Im Eneasroman?
Bok av Sandro Tschuor
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: 5 (Schweiz), Universitt Basel (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schlacht bei Troja, die Irrfahrten des Aeneas und seine Kmpfe in Latium um die Herr-schaft Italiens waren immer wieder beliebte Sujets fr Erzhlungen. So wurde dieser Stoff auch einige Male im Mittelalter wiedererzhlt (roman d`eneas, Eneasroman, Liet von troye usw.). Schon Vergils Erzhlung lehnt sich an die Ilias und die Odyssee von Homer an. In die-sem Sinne kann man seine Bcher 1-6 (Aufbruch vom zerstrten Troja bis zur Zukunftswei-sung bei der Unterweltsfahrt) als das rmische Pendant zur Odyssee und die Bcher 7-12 (Landung in Italien, Kmpfe, Sieg ber Turnus, Vollendung des Gtterauftrags) als dasjenige zur Ilias lesen. Obwohl der Stoff (materia) von Vergil im Sinne der wichtigsten Handlungs-sequenzen sich ber die Jahrhunderte treu blieb, kam es auf verschiedenen Ebenen des Textes zu Adaptionen an die zeitgenssischen Ausrichtungen und Interessen der Gesellschaft. Dies betrifft alle Aspekte der Erzhlung. Die Tradierung des Stoffes aus der lateinisch-polytheistischen Kultur in eine deutsche-monotheistische oder franzsisch-monotheistische war mit vielen Reflexionen ber den discours der Erzhlung verbunden. Wie konnte der mit-telhochdeutsche Autor einem mittelalterlichen Hofpublikum dieselbe materia prsentieren, dass die Geschichte mit Interesse gehrt wurde und der Text auch einen kohrenten Sinn in den Kpfen der Rezipienten entwickelte?
In der folgenden Analyse geht es mir vor allem um die Frage: Wie lst Veldeke das Problem der Motivierung der einzelnen Erzhlereignisse, wenn er im Vergleich zur Vergilversion fast smtliche Gtterszenen aus seiner Erzhlung herausstreicht (auch im Vergleich zum roman d`eneas krzt er rigoroser heraus)? Im vergil`schen Text sind nmlich stets die Gtter die Auslser (und somit die kausalen Motivierungen) einer Handlung auf der Er