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Staat Und Fabrik in Herta Mullers 'Der Fuchs War Damals Schon Der Jager'
Bok av Iwa Juschak
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitt Potsdam (Institut fr Germanistik), Veranstaltung: SpracheistkeinunpolitischesGehege":HertaMller, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ameise trgt eine tote Fliege. Die Ameise sieht den Weg nicht, sie dreht die Fliege um und kriecht zurck. Die Fliege ist dreimal grer als die Ameise." Herta Mller beginnt ihren, im Jahre 1992 erschienenen Roman Der Fuchs war damals schon der Jger" mit einer schlichten Naturbeobachtung. Doch die Kulisse tuscht. Herta Mller bricht mit ihrer Tradition, setzt eine Zsur in ihrem bisherigen Schaffen. Denn das Szenario zwischen Ameise und Fliege spielt sich nicht, wie sich vermuten liee, in lndlicher Idylle oder banatschwbischer Drflichkeit ab. Im Gegenteil. Wir befinden uns auf dem Dach eines Wohnblocks am Rande einer namenlosen Grostadt. Man sprt die Hitze, das unertrgliche Drcken des Sommers, sieht die Grser, die sich reptiliengleich, beinahe bedrohlich am Stadtrand schlngeln, man hrt das Rauschen der Pappeln, die hher als alle Dcher der Stadt" sind.
Es scheint, als wrde Mller die Natur des Dorfes nicht loslassen wollen, als wrde sie Tiere und Pflanzen ihrer frheren Texte in ein neues Umfeld setzen. Doch whrend die Natur in Mllers bisherigen Verffentlichungen das Handlungsgeschehen metaphorisch umrahmte, die Stimmungen und Gefhle der Protagonisten unterstrich und ins Zentrum setzte, tritt sie in diesem Roman in ihrer Bedeutung zurck. Dabei wird die Natur auch hier keineswegs zur Marginalie. Ihre Metaphorik bleibt erhalten. Die Tier- und Pflanzenwelt der Mllerschen Sprachlandschaft bettet sich hier jedoch ein in das steinerne, staubige Gesicht der Metropole, in die grauen Innenhfe der Wohnviertel, schmiegt sich zwischen die ligen und rostigen Pltze der Fabriken. In teils grotesken Bildern erffnet sich dem Leser eine Realitt, die an die drfl