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Das Verh ltnis Von Identit tsverlust Und Erinnerung in Marcel Prousts Recherche Und Rainer Maria Rilkes Die Aufzeichnungen Des Malte Laurids Brigge
Bok av David Schumann
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universitt Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner Theorie des Romans bezeichnet Georg Lukcs die Wanderung des problematischen Individuums zu sich selbst" als essentielles, die Gattung des Romans bestimmendes Merkmal. Demzufolge stehe im Zentrum der Handlung der Weg von der trben Befangenheit in der einfach daseienden, in sich heterogenen, fr das Individuum sinnlosen Wirklichkeit zur klaren Selbsterkenntnis", den der Protagonist beschreitet. Zwar ist die Kritik, die Lukcs fr diese Definition ber Jahrzehnte erfuhr, nicht von der Hand zu weisen, jedoch erscheint sie insbesondere dem modernen Roman wie auf den Leib geschneidert, da sie den Protagonisten von seiner statischen Rolle des Handelnden befreit und ihn viel mehr als Trger eines individuellen inneren Prozess begreift.
Eben diese Dissonanz zwischen dem modernen, nach Selbsterkenntnis strebenden Protagonisten und der sinnlosen Wirklichkeit" konstituiert den Ausgangspunkt dieser Arbeit: Anhand zweier bekannter Protagonisten der Weltliteratur, nmlich Rainer Maria Rilkes Malte Laurids Brigge und Marcel Prousts Ich-Erzhler der Recherche, den wir im weiteren Verlauf der Arbeit Marcel nennen werden , wollen wir diesen existentiellen Konflikt zunchst in seinem Ursprung und seinen Auswirkungen aufarbeiten und ergrnden.
Im Fokus dieser Arbeit wird jedoch die von Lukcs beschriebene Wanderung des problematischen Individuums zu sich selbst" stehen, d.h. das Vorgehen der Protagonisten gegen den Verlust ihrer Identitt in einer zunehmend entfremdeten Welt. Hierbei soll insbesondere die Erinnerung als Schlsselelement zur Rekonstitution des Ichs beleuchtet werden, da sie trotz verschiedener Funktionsweisen die beiden Protagonisten miteinander verbindet und somit neben dem Identittsverlust eine weitere Parallele der untersuchten Romane darstellt. In diesem Zusammen