Zufall Und Kontingenz in Robert Musils Mann Ohne Eigenschaften

Bok av Oto Morar
Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Moderne Literatur, Note: 1,3, FernUniversitt Hagen (Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: In Niklas Luhmanns Systemtheorie ist der Begriff der Kontingenz ein wichtiges Kennzeichen der Moderne. Nachdem sich Kontingenz im 18. Jahrhundert als ein neu erkanntes Phnomen gegenber der christlich geprgten Providenz zu behaupten hatte, stellt sie am Ende der Moderne, das heit zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits einen zentralen Aspekt eines neuen Erkenntnismodells der modernen Wissenschaft dar. Bei dem neuen Weltbild einer Kontingenzkultur wird von Wahrscheinlichkeit und Unbestimmtheit statt von Wahrheit und Notwendigkeit ausgegangen. Auch in der Literatur der Moderne findet der Begriff der Kontingenz auf vielfltige Weise Eingang: In der Gattung des Romans nehmen mglichkeitsoffene Formen und Stilmittel wie Montagetechnik, Ironie oder hohe Reflexionsdichte zu. Ungelenkte freie Rezeption und variable Offenheit der Romanhandlung erffnen dem Leser ein vorher unzugngliches Mglichkeitsspektrum. Musils Werk gilt als Musterbeispiel fr die literarische Bearbeitung des Phnomens der Kontingenz. Sein Protagonist Ulrich benutzt die Fhigkeit alles Mgliche" zu denken, die Wirklichkeit nicht wichtiger zu nehmen als die gedachte Mglichkeit und durch den Verzicht auf Festlegung, den Mglichkeitssinn zu leben. Diese Masterarbeit untersucht, wie Kontingenz und das damit eng verbundene Mo-tiv des Zufalls in Robert Musils Roman Mann ohne Eigenschaften relevant werden und welche Realitten, Probleme und Folgerungen sich daraus ergeben.