Der Fufall Barbarossas Und Die Forderung Heinrichs Des Lowen Nach Goslar in Chiavenna : Von Fiktionen und Handlungsspielräumen

Bok av Christoph Heckl
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 1,0, Universitt zu Kln (Historisches Institut), Veranstaltung: Friedrich I. Barbarossa, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rolle der Begegnung von Heinrich dem Lwen und Friedrich Barbarossa in Chiavenna wird gemeinhin als der Wendepunkt in den Beziehungen zwischen den beiden angesehen. Das Bild, das die Quellen aus der Rckschau ber die Vorgnge in Chiavenna zeichnen, ist angetan, den Herzog als berheblich, undankbar, als Rechtsbrecher und Erpresser erscheinen zu lassen. So hat die Forschung ihn denn auch oftmals gesehen. Die Rollen sind klar verteilt: Der Kaiser als der um Hilfe bittende, der dem Herzog in seiner Verzweiflung und um des Reiches willens sogar zu Fen fllt und andererseits der sture und hartherzige Sachsenherzog, der sich verweigert und seinen Vetter im Stich lsst. Doch hat es sich so zugetragen? In der lteren Forschung ging man von einer Machtprobe zweier Vertreter einander entgegengesetzter Dynastien aus: einer vermeintlichen Erbfeindschaft zwischen Welfen und Staufern. Diese habe dann letztlich auch zur Entmachtung des Lwen gefhrt. In dieser Arbeit soll zunchst gezeigt werden, dass im Gegenteil Heinrich der Lwe und Friedrich Barbarossa ein geradezu symbiotisches Verhltnis pflegten, ja dass Heinrich die zuverlssigste Sttze Barbarossas" war und wohl auch eine entscheidende Rolle bei der Knigswahl Friedrichs gespielt hat, wie jngst hervorgehoben wurde . Die Verbindungen der Vettern waren also - dies eine These, die hier aufgestellt werden soll - auch nicht durch einseitige Begnstigung, sondern durch ein Verhltnis nach dem Grundsatz des do ut des charakterisiert. Das rckt auch Heinrichs Rolle in Chiavenna in ein anderes Licht. Leistung verlangte offenbar nach adquater Gegenleistung: ist der Kaiser von diesem Grundsatz abgerckt, indem er die Belehnung mit Goslar als Kompensation fr militrische Hilfe verweiger