Der RIAS und der Aufstand vom 17. Juni 1953 : Eine fast freie Stimme dringt in die DDR

Bok av Leonard Kehnscherper
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2.0, Freie Universitt Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut), Veranstaltung: Seminar "BRD und DDR - Feindliche Brder", Sprache: Deutsch, Abstract: Das Radio verkndete Revolutionen und Kriege, begleitete eine Epoche des strmischsten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels, beschleunigte die Umlaufbahn des Aufstiegs und Falls von Macht, informierte, berredete und versuchte nicht minder, Informationen und Propaganda zu paralysieren; es wollte Herrschaft festigen, manipulierte die Aktivitten ganzer Volksmassen, es half Diktatoren und Demokratien sowie den jeweiligen Opponenten und wurde zu einem konstitutiven Faktor im ffentlichen Leben." Dieses Zitat des Berliner Historikers Willi Alfred Boelcke wrdigt das Radio als ein neues Medium des 20. Jahrhunderts in seinem historischen Kontext und beschreibt seine kaum zu berschtzende Bedeutung. Dabei kann stets die Frage gestellt werden, inwiefern das Radio in seiner Geschichte instrumentalisiert wurde oder als weitestgehend unabhngiges Medium funktionierte. In seiner deutschen Geschichte mag das Radio whrend der Weimarer Republik redaktionelle Freiheiten besessen und genutzt haben. Im Moment der nationalsozialistischen Machtbernahme wurde es zu einem eindeutigen Propaganda-Organ. Im Gefge des sich beinahe nahtlos anschlieenden Kalten Krieges ist die Stellung des Radios auf einmal schwieriger zu beurteilen. Whrend auf sozialistischer Seite von einer staatlichen Programm- und Sendehoheit ausgegangen werden kann, ist es kaum mglich, die direkte staatliche Einflussnahme auf die vermeintlich freien Medien der liberal-kapitalistischen westlichen Welt zweifelsfrei zu ermitteln. Der Frage nach der redaktionellen Autarkie zwischen tiefsten machtpolitischen Konflikten ist der zentrale Aspekt dieser Arbeit.