Anthropomorphismus und Explikation der Lebendigkeit von Pflanzen in der Literatur

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Universitt Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Seele der Pflanzen in der Literatur Schon immer haben sich Wissenschaftler mit der Frage beschftigt, ob Pflanzen hnliche Empfindungen haben knnen wie Menschen oder ob sie sogar eine Seele" besitzen. Die Wissenschaft stuft die Pflanzen als lebendig ein, da sie alle Eigenschaften eines Lebewesens (Fortpflanzung, Vererbung, Wachstum, Ernhrung, Atmung, Bewegung und Reizbarkeit) besitzt. Diese Merkmale und deren Prozesse laufen bei Pflanzen aber so langsam und fast unsichtbar ab, dass die Vorstellung, eine Pflanze knne Gefhle haben oder Schmerz empfinden, sehr schwer fllt. Solche Vorstellungen werden vor allem in der Kinderliteratur verarbeitet und enden nicht selten in Gruselgeschichten. Dabei lassen sich zwei unterschiedliche Konzepte feststellen, die viele Autoren in ihren Geschichten einhalten. Einerseits wird die Lebendigkeit von Pflanzen betont, indem eine Eigenschaft von Lebewesen, die bei Pflanzen nicht vorhanden oder nicht sichtbar ist, explizit gemacht wird. Andererseits wird das rhetorische Mittel der Personifikation/des Antropomorphismus benutzt, indem die Erzhlinstanz eine oder mehrere Pflanzen sprechen lsst und diese dadurch beseelt werden. In dieser Arbeit sollen beide Konzepte anhand von je zwei Literaturbeispielen analysiert werden, um herauszufinden, ob sich Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennen lassen, die beiden innewohnen. Gibt es eine geschlechtsspezifische Aufteilung fr entsprechende Pflanzengattungen? Welche Eigenschaften werden ihnen zugeordnet? Welche Merkmale lassen sich in der Kinderbuchliteratur erkennen? Die Lebendigkeitsbetonung von Pflanzen soll anhand eines Ausschnitts von Lev N. Tolstois Die drei Tode" und Roald Dahls Der Lautforscher" untersucht werden. Der Ausschnitt aus Die drei Tode" zeigt die Darstellung des Todes eines Baumes, der in der Gesch