Depression und Gesellschaft. Die soziokulturelle Krankheit

Bok av Kaloyan Tsonev
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 2,0, Universitt Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Depression ist eine der grten Volkskrankheiten. Dies wurde sehr eindrcklich durch eine weltweit durchgefhrte Studie der WHO (Global burden of disease) besttigt" . Die Entwicklung der psychischen Erkrankung findet ihre Wurzeln zurck in der Antike, damals bekannt als Melancholie. Verfolgt durch das mittelalterliche Christentum als sndhafte Verbindung zu dmonischen Krften, kehrt die Melancholie nach der Aufklrung in der Zeit der Romantik wiederum gedeutet als Resultat besonderer philosophischen Denkweise und leidenschaftlicher Gefhlszustnde. Erst im 19. Jahrhundert beginnt die Depression als eine richtige und doch noch unbekannte Krankheit verstanden zu werden und wird ein Beschftigungsthema vieler bekannten Psychotherapeuten und verschiedener Autoren und rzten. Ende des 20. Jahrhunderts sieht man die Depression schon als eine Volkskrankheit, die auf eine komplexe Weise mit dem Zustand der Gesellschaft in Verbindung gebracht wird. Die Bedeutung der Krankheit berschreitet die Grenze - nur ein Fall fr den Arzt" und weckt auch das Interesse der Soziologen und sogar Wirtschaftsexperten. Diese Arbeit hat die Aufgabe neben eine genauere Definition der Krankheit und ihren statistischen Hintergrund zu ermitteln, auch die sozio-kulturellen Ursachen fr die Verbreitung der Depressionen aufzudecken, die tief in der gesellschaftlichen Entwicklung verwurzelt sind. Wissenschaftler wie der franzsische Soziologe Alain Ehrenberg sehen das depressive Leiden als Resultat der neuen Kultur der Autonomie, in der die frheren Werte von Gehorsam und Disziplin durch moderne Eigenschaften wie Eigeninitiative und Entscheidungsfhigkeit ersetzt werden. Das bewirkt ein Bild des erschpften Individuums"...