Die Rolle der Gewalt im aktuellen Computer- und Videospiel : Aufruf zu einer Neueinstufung

Bok av Andrea Wurth
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Massenmedien allgemein, Note: 2,0, Universitt Basel (Institut fr Medienwissenschaft), Veranstaltung: HOME: Zur Kultur des digitalen Lebens, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Vorbereitung dieser Seminararbeit lieh ich ein Buch aus, das auf den Titel So gewinnt man gegen Video- und Computerspiele" hrt. Ich bestellte es mir mit der Absicht, darin eine polemische Schrift ber den hohen Gefhrdungsgrad gewaltttiger Spiele zu finden: Gewinnen" als Synonym fur einen Verbotsausspruch der ach so gefhrlichen Killergames." Tatschlich ist das von Christine Kerler verfasste Buch aber eine aus den 80er Jahren stammende Spielanleitung fr Computer- und Videospieler, das sich mit dem Knacken" damals aktueller Spiele beschftigt. Darin zu finden sind solch lehrreiche Tipps wie Halten Sie sich anfangs mglichst fern von den Gespenstern" (Pac-Man), oder: Versuchen Sie mglichst oft zu schiessen!" (Space Invaders). Erst im Nachhinein fiel mir auf, weshalb ich auf jene Doppeldeutigkeit des Begriffs Gewinnen" hereingefallen bin. Ich - der fruher intensiv gespielt, sich heutzutage jedoch hochstens als Gelegenheitsspieler bezeichnen wurde - sehe den Aspekt des Gewinnens" aktueller Video- und Computerspiele nicht mehr vordergrundig als ausschlaggebendes Motiv fur ihre Beschaftigung mit ihnen an. Sicherlich stellt das Erreichen des ersten Platzes bei Multiplayer-Spielen wie Counter-Strike oder Call of Duty weiterhin eine Prioritat dar. Alleine oder innerhalb eines Clans, auf LAN-Parties oder uber das Internet, misst man sich hier mit anderen innerhalb eines Wettbewerbs, aus dem man selbstverstandlich als Sieger hervorkommen mochte. Bei Singleplayer-Spielen hingegen, stelle ich uber die letzten Jahre vermehrt die Tendenz zu komplexerer Spieldesigns und weiteren (nicht-gewalttatigen) Randbezugen fest. Das Erreichen des Highscores, die Konditionierung von Spielablaufen, bis hin zu ihrer Perfektio