Feuchtgebiete. Ein Fr uleinwunder-Roman?

Bok av Anonym
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Freie Universitt Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Fruleinwunder ist tot - es lebe das Fruleinwunder", so die Heroldsformel und gleichsam Titel von Annette Mingels Artikel, der kritisch die Auferstehung und den Fall des Fruleinwunders thematisiert. Doch welche Farbe frbte noch vor diesem rosaroten Phnomen die Literatur in den Bcherregalen der Deutschen? Befragte man Hans Magnus Enzensberger oder Marcel Reich-Ranicki noch vor ein paar Jahren zu diesem Thema, antworteten diese vermutlich grau". Sie rieten in den 90er Jahren noch ,dringend zum Vergleich mit den Literaturen anderer Lnder'" , denn gerade dort - im Ausland - galt die deutsche Belletristik lange als besonders schwierig, unsinnlich und weltfern" . Man warf den AutorInnen oft vor, die deutsche Literatur primr als Austragungsort sthetischer und politischer Metadiskurse [zu benutzen] und jeglichen Forderungen nach Lesbarkeit und Unterhaltsamkeit a priori mit Skepsis" zu begegnen. Fast zwingend unterschied man damals zwischen minderwertiger Trivialliteratur, die zwar den Leser gut unterhielt, jedoch jeglichen intellektuellen Normen widersprach und jener Literatur, die zwar geistig hochanspruchsvoll daherkam, allerdings einschlfernd auf den Leser wirkte. Gerade auch wegen dieser festgefahrenen Vorstellung von Literatur in den Kpfen der SchriftstellerInnen appellierte Uwe Wittstock in seinem Essay Leselust" an deutsche AutorInnen, sie sollten sich von althergebrachten Dogmen lsen und die Nische nicht lnger als einzigen ehrenwerten Aufenthaltsort begreifen, sondern der sogenannten ernsten Literatur mit Intelligenz und Witz, mit Geschick und Geschmack, Fingerspitzengefhl und Phantasie' jenen Unterhaltungswert verschaffen, der sie lesenswert mache" . Die Rufe entlang den Reihen der Kritiker wurden zuletzt so laut, dass die Forderungen nach einem Umschwung in der deutschen Literatur und d