Europa der Regionen als Leitbild fur die Europaische Union

Bok av Olga Van Zijverden
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,7, Universitt Leipzig (Soziologie), Veranstaltung: Heterogenitt und Integration der EU, Sprache: Deutsch, Abstract: Sobald es in der ffentlichen Debatte um den Aufbau und die Zukunft Europas geht, wird schnell Bezug auf Leitbilder genommen. Leitbilder dienen der Orientierung, geben Halt und sollen zuknftige Zielvorstellungen konkretisieren. In der Europischen Union fllt es aufgrund unterschiedlichster Interessen von Akteuren schwer ein einheitliches Leitbild fr die Zukunft zu finden. Vor allem der Gegensatz zwischen fderalistischem Bundesstaat und intergouvernementalem Staatenbund als Zielvorstellungen ist hierbei gro. Whrend das Bundesverfassungsgericht im Lissabon-Urteil von 2009 die EU unschlssig als Staatenverbund" definiert, wird mittlerweile auf Grund verschiedenster Leitbild-Vorschlge hufig von einer Organisation sui generis" gesprochen, um konkrete Definitionen zu umgehen. Eines der Leitbilder fr die Europische Union ist das Bild eines Europa der Regionen", in der die Regionen als Dritte Ebene" neben Union und Nationalstaaten an der Entscheidungsfindung mitwirken sollen. Die Vorstellungen variieren hier von starken Regionen als gleichberechtigten Akteuren im Mehrebenensystem, bis hin zum Wegfall der nationalstaatlichen Ebene und regionaler Zusammenarbeit direkt unter dem Dach der EU. Es erscheint sinnvoll, die Basiserfahrung regionaler Politiker bei der Implementierung von EU-Gesetzgebung zu nutzen, da ca. 75% aller Rechtsakte auf regionaler Ebene umgesetzt werden. Des Weiteren haben Regionen gegenber Nationalstaaten oder der Union den Vorteil nher an den Brgern zu sein. Regionalpolitiker werden direkt gewhlt und ihre Politik hat unmittelbar Auswirkungen auf das Alltagsleben der Menschen. Auf unterster Ebene wird Europapolitik konkret. Hinzu kommt, dass manche Regionen ber innerstaatliche Gesetzgebungskompetenzen in bestimmten Bereichen verfgen, in dene