Sechs Jahre 238 StGB-Nachstellung : Eine kritische Betrachtung und Bilanz aus polizeilicher Sicht

Bok av Stephanie-Alexandra Meier
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Jura - Strafprozessrecht, Kriminologie, Strafvollzug, Note: 1,0, Fachhochschule fr ffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Bielefeld, Veranstaltung: Kriminalistik und Kriminologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Mein Interesse zur vorbenannten Thematik besteht bis zum heutigen Zeitpunkt, da mein Mann und ich vor Einfhrung des 238 StGB selbst einmal Belstigungen eines uns zunchst fremden Mannes ausgesetzt waren. Dieser Mann suchte die Nhe unseres Hauses auf, hinterlie Zettel im Briefkasten und nahm weitere strende Handlungen vor. Die Vorstellung, dass in der Nacht eine Person um unser Haus schleicht, die mglicherweise gewaltttig werden knnte, lste bei mir Unbehagen aus. Zu diesem Zeitpunkt war der 238 StGB noch nicht in das Strafgesetzbuch aufgenommen worden. Die Polizei hatte zum damaligen Zeitpunkt keine Interventionsmglichkeiten bei Nachstellungen, die keinen Straftatbestand des StGB oder Ordnungswidrigkeit nach dem OWIG erfllten sowie keine Annahmen von Gefahren fr u.a. Leib oder Leben einer Person begrndeten. Das am 01.01.2002 in Kraft getretene Gesetz zur Verbesserung des zivilrechtlichen Schutzes bei Gewalttaten und Nachstellung (GewSchG) gibt Opfern die Mglichkeit auf zivilrechtlichem Wege einstweilige Verfgungen durch das Gericht zu erwirken. Von dieser Mglichkeit haben wir zum damaligen Zeitpunkt keinen Gebrauch gemacht. Htten wir beispielsweise ein gerichtliches Annherungsverbot gegen den Stalker erwirkt, so wre jeder Versto dagegen eine Straftat nach 4 GewSchG, den wir htten anzeigen knnen. Im GewSchG waren zum damaligen Zeitpunkt bereits die unzumutbaren Belstigungen durch Nachstellung aufgenommen worden. Unser Problem lste sich dann aufgrund eines anstehenden Umzuges von allein. Weiterhin habe ich als Polizeibeamtin den Leidensdruck einiger Opfer wahrgenommen, welcher vor Einfhrung des GewschG und des 238 StGB vorhanden war, weil hier in vielen Fllen keine Hilfe erfolg