Kynismus bei Epiktet und Diogenes Laertius. Ein Vergleich : Unter Berucksichtigung der "Diatribe III.22 Vom Kynismus" und "Leben und Meinungen beruhmter Philosophen", 6. Buch

Bok av Markus Uehleke
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universitt Bamberg (Lehrstuhl fr Philosophie I), Veranstaltung: Kynismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Halten wir also die bereinstimmungen und Unterschiede der Kynismuskonzeptionen bei Diogens Laertius und bei Epiktet fest. Auffllig ist zunchst zwar die Betonung des Individuums und des Exklusivittsgedankens, zu welchem der Mensch gewisse Fertigkeiten mit sich bringen muss, um berhaupt Kyniker zu werden. Epiktet stellt wohl treffend fest, dass niemand als Kyniker geboren werden kann. Sozialisierungseinflsse und persnliche Prgung spielen wohl eine gewisse Rolle, bei der immer bewussten Entscheidung fr den Kynismus. Ebenso durchschimmernd ist das, was Wilhelm Capelle als Armeleutephilosophie" bezeichnete, stammen doch die behandelten Philosophen aus dem Sklavenstand und taten sie dies nicht (wie z.B. Hipparchia), so war es eine grundlegende Prmisse, sich fr die Armut zu entscheiden. Bei Epiktet kommt die gttliche Losung des Kynikers hinzu, eine Komponente, die sich bei Diogenes Laertius nirgendwo finden lsst. Ebenfalls unterscheiden diese sich in der Formulierung des Polytheismus (Laertius) und des Monotheismus (Epiktet). Die spezifische Weltfremdheit der Kyniker wird bei Epiktet geradezu ins Metaphysische gehoben, denn nach ihm, walten sie in einem ganz anderen Reich, einem viel herrlicheren, whrend sie auf der irdischen Welt nur als Apostel einer hheren Wahrheit zu fungieren scheinen. Was im Umgang mit den Mitmenschen bei Diogenes Laertius noch als misanthropisches und zynisches Verhalten bei den beschriebenen Kynikern hervortritt, wird bei Epiktet vllig ins Gegenteil, zu einem Prinzip der Philanthropie gekehrt, denn der Kyniker darf nach seiner Konzeption, keinem anderen Menschen oder gar Gott irgendeinen Schaden zufgen. Whrend Diogenes von Sinope sich nicht davon abhalten lsst, krperlich wie verbal auf seine Mitmenschen loszugehen, s