Lessings tugendhafte tote Toechter. Hintergrunde und Ursachen des Todes von Emilia Galotti und Sara Sampson

Bok av Claudia Rehmann
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universitt Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob in Miss Sara Sampson oder in Emilia Galotti, Lessings Dramen experimentieren immer wieder mit religisen, politischen oder moralischen Autoritten, befragen sie auf ihre Rechtmigkeit und fgen sich damit in den autorittskritischen Impetus der Aufklrung." Lessing, der aus einem strengglubigen lutherischen Pfarrhaus stammte, gehrte seinerzeit zu einer Gruppe modern anmutender Autoren", die neue Wege beschritten und dessen Frauenfiguren ebenfalls nicht in den ausgetretenen Spuren" gingen. Sei es nun Sara oder Emilia, bei beiden geht es um Unschuld und (vermeintliche) Verfhrung, Tugend und Laster. Gerade die Unschuld ist es, uber die das Frauenbild' seinerzeit definiert ist. Inge Stephan versteht unter Frauenbild' in diesem Zusammenhang eine Form mnnlicher Wunsch- und Ideologieproduktion', durch die die Frau in ganz spezifischer Weise definiert und vom Subjekt zum Objekt gemacht wird." Die im Fokus dieser Arbeit stehende Vater-Tochter-Beziehung ist in beiden Trauerspielen, deren Handlungsort zum einen das protestantische England und zum anderen das katholische Italien ist, die zentrale Achse. Um diese Beziehungen besser in den jeweiligen Kontext einordnen zu knnen, muss zunchst die seinerzeitige Struktur der Familie beleuchtet werden. Da die Religion im 18. Jahrhundert noch einen anderen Stellenwert besa, d.h. religise Dogmen das Leben bestimmten, ist ein Exkurs bezglich Lessings Einstellung hierzu unumgnglich und schliet sich daher an.