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sthetizismus ALS Flucht VOR Einer Dekadenten Gesellschaft? Oscar Wildes sthetische Weltsicht in 'das Bildnis Des Dorian Gray
Bok av Andreas Meyer
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Freie Universitt Berlin (Institut fr Griechische und Lateinische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert hatte sich in England ein wahrer Kult des sthetizismus entwickelt, der schlielich zur Anbetung des Schnen in Mode, Kunst und Literatur fhrte. Oscar Wilde war einer der bedeutendsten Vertreter und sogar die fhrende Figur des sthetizismus und der Dekadenz-Bewegung des Fin de Sicle in England, die in den achtziger und neunziger Jahren ihren Hhepunkt erreichte. Wilde hinterfragte das Wirklichkeitsverstndnis der Religion, der Wissenschaft, der Natur und des Lebens und schuf damit erste Anstze einer neuen Kunst- und Weltauffassung, die Horstmann mit den Begriffen des sthetizismus und Dekadenz" bezeichnet hat. Unter den Widersprchen und der Hohlheit seiner Zeit leidend empfand er diese als Zeichen einer niedergehenden Welt: Fin de sicle" und Fin du globe". Seine Reaktion als sthet war die Flucht aus der bedrckenden Wirklichkeit in das Reich der Kunst; sthetik ersetzte die Moral, ethische Werte lsten sich in Geschmacksurteile auf, aus gut und bse wurde schn und hsslich und zum Mastab seiner sthetischen Lebensgestaltung wurde der Stil. Der Knstler wird zum Schpfer aller Dinge, das Leben ein Kunstwerk und jeder Mensch ein Knstler. Sein Dandytum, das Paradoxon in der Sprache der Kleidung" , war der Versuch einer knstlerischen Lebensumwertung.
In seinem 1891 erschienenen einzigen Roman, Das Bildnis des Dorian Gray , thematisiert er durch alle Kapitel hindurch die Frage der Wechselwirkung zwischen Kunst und Leben sowie Kunst und Moral, indem er seine Protagonisten in langen Gesprchen darber diskutieren lsst. Er vollfhrt in seiner literarischen Figur des Dorian Gray die Gestaltung des eigenen Lebens als Kunstwerk, womit seine Kunst-Philosophie zum Bildnis wird und Gestalt annimmt. In der vorliegenden Arbeit soll untersu