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Das unheimliche Badezimmer. UEberwachung und Macht in James Wan's Saw
Bok av Ava Sergeeva
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 2,3, Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg (Institut fr Theater- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Kulturen, Funktionen und Wahrnehmungsformen der Theatralen Praxis, Sprache: Deutsch, Abstract: Man stelle sich folgendes Szenario vor: Man erwacht aus tiefer Benommenheit in einem rechteckigen, dunklen Raum ohne Fenster, dessen geflieste, einst weie Wnde mit dickem Schimmel bedeckt sind. Eine ranzige Badewanne befindet sich dort, eine dreckige, alte Toilettenschssel; der Boden ist verschmiert, alles riecht nach Alter und Verfall. Man hat Bewegungsfreiheit, doch ist man an einem Knchel mit einer schweren, grogliedrigen Kette an die Wand gefesselt. Dann erkennt man, dass man nicht allein ist: an der gegenberliegenden Wand ist ein Zellengenosse angekettet, und in der Mitte, zwischen beiden, liegt, in einer Lache aus eigenem Blut, mit einem Diktiergert in der einen, einer Pistole in der anderen Hand und dem Gesicht nach unten, eine Leiche. Und damit nicht genug, denn die hinter den beschlagenen Spiegeln hngende berwachungskamera und eine Uhr, Instrumente eines Systems der berwachung, wie einem auf den zweiten, weniger geschockten Blick hin klar wird, vermitteln einem das Gefhl, nicht nur gefangen zu sein, sondern aus irgendeinem Grund von einem Unbekannten beobachtet zu werden.
Ohne Frage ist dies eine Szenenbeschreibung, die einem hchstens im schlimmsten Alptraum einfallen wrde, und genauso ergeht es Adam Stanheight und Dr. Lawrence Gordon, den beiden Protagonisten von James Wan's Horrorschocker Saw (2004). Auf den ersten Blick kann man sich nun fragen, was der uerst gewaltbereite und blutrnstige Streifen um den Sinn des Lebens in der Theater- und Medienwissenschaft zu suchen hat, doch eben genau in der vorher beschriebenen Szene liegt der fr diese Arbeit interessante Fokus. Es geht um Raumdarstellung und Beobachtung, sehen und gesehen werden, gesehen werden