Die Bedeutung des Gewissens fur politisches Handeln : Kritische Analyse anhand von Hannah Arendts Gedanken zum zivilen Ungehorsam

Bok av Julia Muller
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Martin-Luther-Universitt Halle-Wittenberg (Institut fr Politikwissenschaft und Japanologie), Veranstaltung: Theorien der Zivilgesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziviler Ungehorsam ist gewissensgeleiteter, bewusster Rechtsbruch, um innerhalb einer verfassungsmigen Ordnung gegen bestehende Gesetze oder einzelnes Regierungshandeln zu pro-testieren. Sptestens seit Thoreau ist das Gewissen aus Definitionen des zivilen Ungehorsams nicht mehr wegzudenken. Im Zuge des Kampfes gegen die Rassentrennung und spter der Proteste gegen den Vietnamkrieg wurde der Begriff des zivilen Ungehorsams auch auerhalb der wissenschaftlichen Bettigung aktuell. Doch der Begriff, der von verschiedensten Aktionsformen fr sich in Anspruch genommen wird, bedarf einer theoretischen Basis, damit man das Phnomen als solches verstehen und von anderen Formen des Widerstandes trennen kann: Widerstand kann sich gegen eine uere wie eine innere Bedrohung richten, er kann gewaltsam oder gewaltlos/gewaltfrei, aktiv oder passiv, zivil oder militrisch sein" (Mnkler 1995: 691), schreibt Mnkler ber die verschiedenen Formen des Widerstandes. Einige Aspekte hiervon treffen auf den zivilen Ungehorsam zu, andere nicht. Verschiedene Theoretiker haben den zivilen Ungehorsam unterschiedlich definiert. Auch Hannah Arendt hat sich im Zuge des Vietnamkrieges mit dem zivilen Ungehorsam auseinander gesetzt. Neben einer eigenen Definition geht es ihr vor allem darum, in ihren Augen falsche Annahmen ber den zivilen Ungehorsam zu korrigieren und ihn als geeignetes Heilmittel darzustellen fr eine Gesellschaft, in welcher der Geist der Verfassung nicht mehr im Vordergrund steht - konkret bezogen auf Amerika in der spten Mitte des 20. Jahrhunderts. Ihre Kritik an anderen Definitionen des zivilen Ungehorsams richtet sich dabei vor allem gegen das Gewissen als Grundlage. Was bei anderen Autoren ein