Die Regierung Schmidt und der NATO-Doppelbeschluss

Bok av Constanze Heusinger
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Technische Universitt Mnchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Grundlage jeglicher Sicherheitspolitik ist die Aufrechterhaltung des europischen militrischen Gleichgewichts. Die Sicherheit Westeuropas und die Erfolgsaussichten unserer Entspannungspolitik hngen von der Erhaltung des Gleichgewichts der in Europa wirksamen und von auen auf Europa wirkenden politischen, wirtschaftlichen und militrischen Krfte in Ost und West ab." (Schmidt, 1969, S.200) So lautet eines der Grundprinzipien von Bundeskanzler Helmut Schmidt im Rahmen seiner Strategie des Gleichgewichts. Er htte nicht erwartet, dass die Diskussion um den NATO-Doppelbeschluss vom 12. Dezember 1979, der ein militrisches Krftegleichgewicht zwischen USA und der UdSSR erreichen sollte, zu so kontroversen Auseinandersetzungen fhrte. Um den Frieden und die Sicherheit in Europa zu gewhrleisten, sollte mit diesem Beschluss dem durch die Aufrstung und Modernisierung auf sowjetischer Seite im Bereich der Mittelstreckenraketen entstandene militrische Disparitt in Europa begegnet werden. Geplant war die Dislozierung von 572 amerikanischen Mittelstreckenraketen und Marschflugkrpern in Westeuropa, zusammen mit dem Angebot und Vorschlgen zu Rstungskontrollverhandlungen an die Sowjets. Fr viele Menschen war dieser Vorsto nach dem Erfolg der Entspannungspolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt und den SALT Abrstungsverhandlungen von 1972 unverstndlich. Er setzte eine Diskussion und Protestwelle ungeahnten Ausmaes in Gange. Es wurde gegen den nuklearen Rstungswettlauf der Weltmchte massiv protestiert, auf die Gefahr eines nuklearen Overkills hingewiesen und eine Reduzierung der Waffenpotentiale auf beiden Seiten gefordert (Notz, 1990, S. 6). Die Divergenz um den NATO-Doppelbeschluss fhrte in der Parteienlandschaft der Bundesrepublik zu einer Polarisierung, vor allem in der SPD. Hel