Uberlegungen Zu Einem Didaktischen Konzept Fur Den Produktiven Umgang Mit Dyskalkulie Im Unterricht Berufsbildender Schulen

Bok av Steffen Kirchberg
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Mathematik - Didaktik, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universitt Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Dyskalkulie oder Rechenschwche sollte im besten Fall whrend der Grundschulzeit bemerkt werden. Oftmals werden die Symptome einer Dyskalkulie jedoch nicht erkannt und somit qulen sich die Betroffenen durch ihr gesamtes Leben. ber die Langzeiteffekte von Dyskalkulie ist bisher wenig bekannt. Es wird aber vermutet, dass die negativen Auswirkungen auf die Schullaufbahn und das Berufsleben massiver sind als bei Legasthenie. In einer englischen Studie (Bynner / Parsons 1997) ist zu lesen, dass die Arbeitslosenqote 37-jhriger Mnner mit adquater Rechen- und Leseleistung bei 8 % lag. Bei rechenschwachen Personen jedoch bei 48 % und somit sogar hher als bei Personen mit schwachen Leseleistungen (41 %). Aber nicht nur das Berufsleben stellt fr Erwachsene mit Rechenschwche eine unberwindbare Hrde dar, auch der Alltag ist massiv beeintrchtigt. Die Preise in Kaufhallen sagen den Betroffenen nichts, sie wissen nie, ob ihr Geld zum Einkaufen reicht, eine Kontrolle des Wechselgelds ist nicht mglich oder das Lesen von Fahrplnen ist kaum zu bewerkstelligen. Eine Rechenschwche, die nicht erkannt und behandelt wird, bleibt bestehen. Aus rechenschwachen Kindern werden rechenschwache Erwachsene. Von einer hohen Dunkelziffer bei Erwachsenen geht der Bundesverband Legasthenie / Dyskalkulie aus, da die Betroffenen dazu neigen, ihre Probleme im Umgang mit Zahlen aus Scham zu verbergen. Erwachsene mit Rechenschwche haben meist viele Jahre des Misserfolgs hinter sich. Schlechte Mathematiknoten, verunglckte Schullaufbahnen sowie soziale ngste und Minderwertigkeitsgefhle sind bei ihnen die Regel. Die Angst vor Zahlen und Rechenaufgaben hat sie geprgt und behindert tglich ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Rechenschwche ist ein Problem verpasster Lernchancen, nicht etwa mangelnder Intelligenz." [...]