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Die Gr ndung Einer Stadt Im Mittelalter
Bok av Anonym
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Die mittelalterliche Stadt - bis heute hat sie nichts von ihrer Faszination verloren und locktScharen von Touristen aus aller Welt nach Europa. Ursächlich hierfür ist vor allem ihr, durcheine gotische Silhouette geprägtes Erscheinungsbild: Mit der engen, spitzgiebeligen Bebauungund den verwinkelten Gassen strahlt dieser Ort Ruhe und Gemütlichkeit aus. Stadtmauern,Wehrtürme und Stadttore hingegen bezeugen Wehrfähigkeit und Selbstbehauptungswillen derEinwohner. Trotz dieser sich wiederholenden charakteristischen Merkmale weisen Städte desmittelalterlichen Deutschen Reiches vielfältige Erscheinungsformen und Einwohnerzahlen auf,womit die Frage einhergeht, was eine Stadt genau definiert und sie von den nichtstädtischenSiedlungsformen wie Dörfern oder Marktflecken unterscheidet. Bei Eberhard Isenmann findetman verschiedene Deutungsversuche von baulichen Erscheinungsformen über die Rechtsordnungbis hin zu bevölkerungsstatistischen Auswertungen und Wirtschaftlichkeit.Beginnt man bei der baulichen Komponente, so fällt einem zuerst der Mauerring mit seiner militärischenund rechtlichen Funktion ins Auge. Im Mittelalter, als die Kriegsführung vor allemihre Vorteile in der Defensive hatte, war dieser durchaus wirkungsvoll, verlor aber mit der Weiterentwicklungder Waffen allmählich seinen Nutzen. Durch die daraus resultierende Siedlungserweiterungkonnte er kein Kennzeichen für eine Stadt mehr darstellen, zumal manche Städteerst sehr spät oder auch gar nicht befestigt wurden und sich auch befestigte Marktflecken undDörfer finden lassen. Unter dem bekannten Slogan "Stadtluft macht frei nach Jahr und Tag"wird ein gängiger Rechtsgrundsatz der damaligen Zeit beschrieben und machte die stadtbürgerlicheFreiheit und Gleichheit als einen eigenen Rechtsraum attraktiv u.a. für die leibeigeneLandbevölkerung. Nach und nach wurde diese städtische Grundregel von den staatsbürgerlichenRechtsprinzipen ersetzt, was einen Bezug auf die Begriffsdefinition hinfällig machte.Gleichwohl bleibt die bauliche Erscheinungsform und die rechtliche Ordnung ein wesentlichesKriterium. [...]