Produktion politischer Raume durch den Ausnahmezustand bei Carl Schmitt und Giorgio Agamben

Bok av Tobias Grandel
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: Bestanden, Bauhaus-Universitt Weimar (Junior-Professur sthetik, Fakultt Gestaltung), Veranstaltung: RaumZeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir sind so gewhnt, Gesetz und Recht im Sinne der Zehn Gebote als Gebote und Verbote zu verstehen, deren einziger Sinn darin besteht, dass sie Gehorsam fordern, dass wir den ursprnglich rumlichen Charakter des Gesetzes leicht in Vergessenheit geraten lassen. Jedes Gesetz schafft vorerst einen Raum, in dem es gilt, und dieser Raum ist die Welt, in der wir uns in Freiheit bewegen knnen. Was auerhalb dieses Raumes ist, ist ohne Gesetz und genau gesprochen ohne Welt; im Sinne menschlichen Zusammenlebens ist es eine Wste." (Arendt 1993: 121 nach StadtBauwelt 2006: 20). Das Wissenschaftsmodul RaumZeit im Sommersemester 2014 behandelte philosophische Themen des Raumes. In diesem Rahmen whlte ich als Themengebiet des politischen Raumes. Es stellte sich heraus, dass Politik im Vergleich etwa zum sozialen Raum seltener unter einem rumlichen Aspekt untersucht wird. Bei der Suche nach einem geeigneten Thema stie ich in der Vorlesung Was ist Raumproduktion? Und was machen wir mit dem Spatial Turn?" von 2010 auf den Satz Politik auf Raumargumenten ist gefhrlich", was mich dazu brachte, mich anhand des im Seminar behandelten Werkes Raum. Ein interdisziplinres Handbuch" (Gnzel 2010) mit dem Verhltnis von Politik und dem physischen Raum auseinanderzusetzen. Der vorliegende Text gibt anhand der auf der Rechtsphilosophie Carl Schmitts aufbauenden Hauptwerk Giorgio Agambens zum Homo Sacer und dem Ausnahmezustand einen Einblick in die Produktion und Konstitution politischer Rume. Untersucht wird die Figur des Flchtlings als Homo Sacer in der Bundesrepublik Deutschland und die daraus resultierende Beziehung zwischen Biopolitik und Totalitaritt.