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Opfer oder Taterin? Die Darstellung der Klytamnestra in der Literatur
Bok av Corinna Seisenberger
Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, , Veranstaltung: wissenschaftlich propdeutisches Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrem Werk lsst die Autorin Christine Bchner verschiedene Frauengestalten aus Literatur und Geschichte in Monologen aufleben, wie auch Klytmnestra, die an der Bahre ihres toten Ehemannes seine Grabrede hlt.
Doch was genau macht den Klytmnestramythos so interessant, dass eine deutsche Autorin den Stoff noch im Jahr 1983 aufgreift? Die Tatsache, dass smtliche Faktoren, die die Gesellschaft erschttert, darin enthalten sind: prekre Familienverhltnisse, Begierde, Betrug, Rache, Lgen und Mord.
Der Mythos kann wie folgt kurz zusammengefasst werden: Klytmnestra ist verheiratet mit Agamemnon, dem Knig von Mykene. Als Agamemnons Schwgerin Helena von Paris nach Troja entfhrt wurde, zog der Knig von Mykene mit seinem Bruder Menelaos in den Krieg, um die Gestohlene zurckzuholen. Nach dem siegreichen Kriegsende herrschte eine unendliche Windstille, die die Heimfahrt Agamemnons und seiner Truppen behinderte. Um dieser endlich ein Ende zu bereiten, opferte der Knig die gemeinsame Tochter Iphigenie. Als jener nach zehn langen Jahren mit der jungen, trojanischen Seherin Kassandra in Mykene einluft, ermordet Klytmnestra ihn und seine Geliebte gemeinsam mit ihrem Liebhaber gisth.
In der vergangenen Zeit wurde der Mythos um den Knig von Mykene und seiner mrderischen Gattin schon oft aufgegriffen, wobei die Darstellungsweise der Knigin variiert. Sowohl der Tragiker Aeschylos und der bekannte Dichter Homer in der Antike, also auch Hans Sachs im 16. Jahrhundert sowie Jochen Berg im Jahre 1985 beschftigten sich mit der Gestalt der Gattenmrderin. In diesem Zusammenhang wird in der Seminararbeit folgendes untersucht: Bei welchem Autor erscheint Klytmnestra als Opfer ihrer Lebenssituation und welcher Dramatiker stellt die Knigin als Tterin dar?