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Die Translatio-Theorie in Julius Redivivus von Nicodemus Frischlin
Bok av Anonym
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 12. Mai 1585 vermhlte sich der wrttembergische Herzog Ludwig mit der Pfalzgrfin Ursula vom Ltzelstein. Zu diesem Anlass lie der ebenfalls wrttembergische Lyriker und Dramatiker Philipp Nicodemus Frischlin erstmals seine Comoedia Julius Redivivus" auffhren. Wie nicht anders zu erwarten, ist das Stck dem Anlass entsprechend von heiterer Natur und stellt die Vorzge des Landes und des Volkes in den schillerndsten Farben dar.
Dies erscheint zunchst als eine offensichtliche Methode, um seinen Gnner - den Herzog positiv von sich einzunehmen und ihm und seinen Gsten einen vergnglichen Abend zu bereiten. Frischlin bezweckt jedoch mehr mit seinem Stck. Er bedient sich der mittelalterlichen Ideen des Translatio Imperii und der Translatio Studii, um nicht nur dem wrttembergischen Herzogtum, sondern der gantzen Teutschen Nation" einen geschichtstrchtigen Stammbaum zu erschaffen und sie somit ber ihre Nachbarn zu erheben. Als Hauptfiguren lie er zu diesem Zweck Gaius Julius Csar und Marcus Tullius Cicero wiederauferstehen, im Teutschen Landt" des 16. Jahrhunderts umherwandern und allerhand Groartiges, geschaffen durch die Teutschen", bewundern.
Zu Beginn dieser Arbeit soll zunchst ein kurzer Exkurs in die Geschichte und den theoretischen Hintergrund der beiden angesprochenen Gedankenwelten, der Translationes stehen. Anschlieend werde ich anhand der von Csar und Cicero erlebten Abenteuern und ihren Begegnungen herausarbeiten, wie eng Frischlin sich diesem theoretischen Unterbau verpflichtet fhlte. Hierbei sttze ich mich, neben dem Stck selbst, insbesondere auf die Arbeit von Wilfried Barner Vorspiel der Querelle" und auf den Artikel Der Nationalgedanke im Julius Redivivus' von Nicodemus Frischlin" von Jacques Rid.