Das Magnetfeld des Ringstroms wahrend der Hauptphase Erdmagnetischer Sturme und ein Vergleich mit dem Beobachteten Dst - Anteil des Storfeldes

Bok av H. Schreiber
Magnetische Sturme gehoren zu den auffalligsten Erscheinungen des Erdmagnetismus. Der typische Verlauf eines erdmagnetischen Sturmes sei kurz durch die Beschreibung der zeitlichen Variation der Ho- rizontalkomponente H des Erdfeldes dargestellt. Zu Beginn eines Sturmes wird auf der ganzen Erde eine 5 plotzliche Erhohung der Horizontalkomponente um etwa 10 bis 50y registriert (1 y = 10- Gau). Diesen Zeitpunkt bezeichnet man mit ssc (storm sudden commencement). Wahrend der nachsten Stunden bleibt die Horizontalintensitat uber dem Wert, den sie vor Beginn des Sturmes hatte. Zwei bis funf Stunden nach dem ssc folgt ein ziemlich starker Abfall von H, der einige Stunden andauert. Nach Erreichen des Mini- mums, das bei starken Sturmen und in niedrigen Breiten einige hundert y unter dem Wert vor dem ssc liegen kann, beginnt ein langsamer Anstieg. Erst nach einigen Tagen ist das ungestorte Niveau wieder er- reicht. Der Zeitraum, in den das Minimum der Horizontalintensitat fallt, wird Hauptphase genannt. Diese Phase und der folgende Beginn der Erholungsphase soll in der vorliegenden Arbeit behandelt werden. Nicht alle erdmagnetischen Sturme zeigen den soeben beschriebenen typischen Verlauf. Besonders die angegebenen Zeitintervalle konnen bei einzelnen Sturmen stark variieren. Ferner treten fast immer, hauptsachlich wahrend der Hauptphase, starke Storungen auf. Diese Storungen sind zwar meist nur kurz- zeitig (Dauer etwa eine Stunde), konnen aber den normalen Verlauf des Sturmes erheblich verandern. Die Registrierung der Horizontalkomponente in Gottingen wahrend des Sturmes vom 5. Juni 1967 ist in Abbildung 1 eingezeichnet.