Die Diatomeenflora Des Salzlackengebietes Im OEsterreichischen Burgenland

Bok av Friedrich Hustedt
Etwa 60 km sudoestlich Wiens erstreckt sich oestlich des Neu- siedler Sees das Gelande des "Seewinkels", das seinen Namen nach den zahlreichen groesseren und kleineren "Seen" fuhrt, die die meistens sehr flachen Mulden des Gelandes ausfullen, das nur wenige Meter uber dem Niveau des viel ausgedehntereD Neusiedler Sees liegt. Bezuglich der verschiedenen Theorien uber die Entstehung der Gewasser, ihrer morphologischen Charaktere sowie hinsichtlich der klimatischen Bedingungen, denen sie unterliegen, verweise ich auf H. FRANZ, K. HoeFLER und E. ScHERF (1937) und besonders auf H. LoeFFLER (1957), wo auch die neueste Literatur kritisch ausgewertet wird. Nur einige Eigentumlichkeiten der Gewasser seien hier kurz erwahnt, soweit sie fur das Verstandnis der nachfolgenden Ausfuhrungen grundlegend sind. Samtliche stehenden Gewasser haben nur eine sehr geringe Tiefe, die selten I m ubersteigt. Es fehlt also stets die durch eine groessere Tiefe bedingte Zonierung, durch die ein See ausgezeichnet ist, so dass es sich in allen Fallen - auch wenn der Volksmund von einem "See" spricht -um Gewasser mit teichartigem Charakter handelt, die, mundartlich verschieden, als Lacken oder Lachen bezeichnet werden. Sie liegen vorwiegend auf tonigen Alkaliflachen oder "Zickboeden" (nach dem ungarischen "szik" = Soda, Salz), weniger auf sandigem oder auch sumpfigem und ausgesusstem Boden.