Die Werkzeugst hle Und Ihre W rmebehandlung

Bok av Rudolf Schafer
Da es dem Werkzeugverbraucher darauf ankommt, seine abgenutzten Werkzeuge durch solche von gleicher Brauchbarkeit zu erE'etzen, und er am besten die Eigenschaften der ihm vom Werkzeugfabrikanten gelieferten Werkzeuge beurteilen kann, der Werkzeugfabrikant aber wiederum eine groBe Erfahrung in der Beurteilung des Rohstahls besitzt, so ergaben sich aus den ver- einigten Erfahrungen des Werkzeugfabrikanten und des Werk- zeugverbrauchers gewisse praktische Vorschriften, nach denen der Stahlfabrikant aus einem beliebigen Ausgangsmaterial stets Roh- stahl von gleicher Beschaffenheit herzustellen vermochte. Hieraus folgte, daB schlieBlich der Stahlfabrikant derjenige wurde, bei dem aIle praktischen Erfahrungen iiber Herstellung und Ver- wendung von Stahlwerkzeugen zusammenkamen, so daB nach der friiher herrschenden Anschauung er allein imstande war, ein Urteil iiber die Mangel eines Stahls und iiber die Hilfsmittel ab- zugeben, die zur Beseitigung vorhandener Mangel zweckdienlich waren. Wenn kIeine StahlblOcke fiir Werkzeuge auch jetzt noch nach ihrem Brurhaussehen beziiglich ihrer Verwendbarkeit zu gewissen Werkzeugen beurteilt werden, so geschieht dies wohl nur aus ZweckmaBigkeitsgriinden, weil auf diese Weise bei geniigender Erfabrung der Kohlenstoffgehalt des Stahls ziemlich genau geschatzt werden kann. In allen groBen Stahlhiitten und Werk- zeugfabriken hat man auch diese vielleicht noch hie und da iibliche Einteilung der verschiedenen Rohstahlsorten aufgegeben und dafiir den durch den Kohlenstoffgehalt bedingten Hartegrad gesetzt.