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Die Oberflachenspannung in Serum Und Liquor : Habilitationsschrift
Bok av Ottomar Kunzel
Seit mehreren Jahrzehnten steht das Studium der Safte, die namentlich in chemischer Beziehung weitgehend erforscht wurden, im Vordergrund des In- teresses. Dabei trat im Lauf der Zeit eine weitgehende Wandlung in der An- schauung uber die Wichtigkeit der einzelnen Bestandteile ein. PFLUEGER war noch der Ansicht, dass hauptsachlich dem lebenden Eiweiss im Zellgeschehen eine aktive Rolle zuzuschreiben sei, wahrend die Bedeutung der Kohlehydrate weitgehend in den Hintergrund trete und die Fette nur grobmechanische Funktion hatten. Allmahlich kam es aber zu einer Verschiebung der Anschau- ungen, und die Bedeutung der Lipoide wurde immer mehr in den Vordergrund geruckt. Besonders durch die Permeabilitatstheorie von OVERTON, die das Ein- dringungsvermoegen verschiedener Stoffe in die Zelle von ihrer Fettloeslichkeit abhangig macht, ruckten die Fette und fettahnlichen Stoffe in eine gleichrangige Stellung wie die Eiweisskoerper und Kohlehydrate. Die Wichtigkeit der Lipoide wurde noch weiter betont durch die Narkosetheorie von MEYER, die besagt, dass die narkotische Kraft einzelner Stoffe in einem direkten Verhaltnis mit ihrer Fettloeslichkeit steht. Als logische Folgerung wurde dann von diesen Autoren eine rettahnliche Zellhulle angenommen, und damit war den Fetten eine funda- mentale Aufgabe im Zellgeschehen zugeteilt. In neuerer Zeit erklarten HOPKINS, STEPP u. a. die Zellipoide als spezifische, lebende Substanz im Zellstoffwechsel, die eine massgebliche Rolle im Leben des einzelnen Organismus spielen und fur den normalen Ablauf des Lebens unerlass- lich und durch keine anderen Stoffe ersetzbar sind.