Pranatale Diagnostik : Eine Auseinandersetzung

Bok av Dietrich Berg
Bevor er in diese Welt eintritt, bewegt sich der Mensch in einem fast recht losen Raum. Nicht die Einmaligkeit seines gottgewollten Daseins, das vor der Zeugung, nicht seine biologische Individualitt, die mit der Empfngnis begonnen hat, ja nicht einmal die Zeichen eigenstndigen Lebens als und Bewegung, die lngst vor der Geburt manifest sind, Gestalt, Herzschlag gewhren ihm Schutz vor fremdem Zugriff. Sein existentieller Anspruch auf Leben und Gesundheit bleibt den Ansprchen der Mutter, der Familie, der .gesellschaft nachgeordnet. War das Kind vielleicht frher einmal demtig und wie ein Geschenk hin zunehmen, das so lange der mtterlichen Sorge allein und allenfalls der untersttzenden Vorsorge des Arztes anvertraut war, bis es endlich dem Licht und den Blicken ausgesetzt wurde, so sind es heute oft Angst und N eu gier, die ihm in das Dunkel entgegenleuchten und ES, das knftige "Schwangerschaftsprodukt", lange vor der Geburt einer objektiven Prfung unterziehen. Der Wunsch danach mag uralt sein ("l'oeuftransparent"); aber angefangen hatte seine Erfllung erst mit der Vorhersage von Krankheiten, der Abschtzung des Risikos, daran zu erkranken und den medizinischen Methoden, eine Diagnose bereits vor der Geburt zu stellen.