Schlechtenuntersuchungen in Den Floezen Des Aachener Steinkohlengebirges

Bok av Manfred Reinhardt
Im Zuge der Mechanisierung der Gewinnungsarbeiten im Steinkohlenbergbau kommt den kleintektonischen Erscheinungsformen in den Flzen besondere Bedeutung zu. Whrend bei der Abbauhammerarbeit die Ausnutzung der Spaltflchen in der Kohle durch den Hauer teilweise zu beeinflussen ist, kann bei der mechanisierten Kohlengewinnung nur eine weitsichtige Ab bauplanung die optimale Ausnutzung der vorhandenen Trennflchen ermg li~hen. Dazu bedarf es der eingehenden Erforschung der Flztektonik. Alle tektonischen Flchen in der Kohle werden nach einem alten berg mnnische Ausdruck als "Schlechten" bezeichnet. Dabei ist zu beachten, da diese Bezeichnung nicht dem geologischen Begriff "Kluft" entspricht, da sie sowohl Fugen, wie kleine Spalten als auch Kleinstrungen ver schiedenen Charakters einschliet. Literaturbersicht Das Problem der Schlechtenentstehung und -ausbildung ist in den vergan genen dreiig Jahren mehrfach behandelt worden. Auer BRTLING (1929) und STACH (1935), die einen Teil der Schlechten als Schwundrisse, die durch den Inkohlungsvorgang entstanden sind, ansehen, fhren die brigen Bearbeiter die Entstehung der Schlechten ausschlielich auf tektonische Einwirkungen zurck. Die ersten Arbeiten von ENDE (1929), FUNKE (1929) und SCHLEIER (1931/32) gehen von lokalen Beobachtungen aus und ordnen die Schlechten nach ihren H~uptrichtungen tektonischen Beanspruchungen zu. Dabei trennt SCHLEIER erstmals in bankrechte und bankschrge Schlech ten, und er setzt das Alter der bankrechten Schlechten auf Grund ihrer Lage zur Schichtung in die Zeit vor der Faltung. Die erste umfassende Untersuchung der Schlechten aus dem gesamten Ruhrgebiet stammt von OBERSTE-BRINK und REINE (1934).