Die Elektrische Leitf higkeit Der Atmosph re Und Ihre Ursachen

Seit dem letzten Erscheinen von greren zusammenfassenden Darstellungen der atmosphrischen Elektrizitt in deutscher Sprache, nmlich der Monographien von A. Go ekel (1908) und von H. Mache und E. v. Schweidler (1909) sind fast zwei Jahr zehnte verflossen. Der Fortschritt, der in dieser Zeit erzielt worden ist, ist durchaus vergleichbar mit jenem in der Zeit von 1899 bis 1909, in der die Anwendung der Lehre von den Gasionen und der Nachweis der radioaktiven Substanzen im Erdboden, in den Gewssern und in der Atmosphre der luftelektrischen For schung neue Wege wies. Unsere Kenntnisse von der Elektrizittsleitung der Atmo sphre sind wesentlich erweitert und vertieft worden. Die luft elektrischen Verhltnisse ber dem Ozean haben durch die von ausgedehnten Forschungsfahrten der Carnegie-Institution Washington in allen Meeren volle Klrung gefunden. Auf Ballon fahrten in Europa hat man eine neue Quelle der Ionisation gefunden, eine von oben her die Erdatmosphre durchsetzende Strahlung hoher Penetrationskraft, die sogenannte Hhenstrahlung (Ultra-Gammastrahlung). Die Wirkung dieser und der brigen ionenbildenden Faktoren an der Erdoberflche und innerhalb der ersten zehn Hhenkilometer der Luft (Troposphre) sind nun auch quantitativ ziemlich gut bekannt. ber die hheren atmosphrischen Schichten (Stratosphre), in denen sich die Nordlichterscheinungen abspielen, und deren auerordentlich hohe elektrische Leitfhigkeit fr die Ausbreitung der Wellen der Radiotelegraphie und -telephonie von grundlegender Bedeutung ist, hat man von verschiedenen Seiten her neue Er kenntnisse gewonnen.