Untersuchungen ber Die Reaktionszeit Bei Dauerbeobachtung

Bok av Heinz Schmidtke
In dem vorstehend dargestellten Untersuchungsabschnitt wurde geprft, wie sich das menschliche Reaktionsverhalten in Situationen mit variabler Anzahl von Entscheidungsalternativen verndert, wenn der Reaktionshandlung eine lngere und definierte Belastungsperiode vorangeht. Zur versuchstechnischen Isolierung des Belastungseinflusses mute sichergestellt sein, da die Meergebnisse nicht durch bungseffekte verflscht wurden. Daher erfolgten vor den Belastungs versuchen in jeder Versuchsreihe so viele bungsdurchgnge, bis ein einheit liches bungskriterium erreicht war. Im Rahmen dieser fr die zentrale Frage der Untersuchung nebenschlichen Versuche zeigte sich ein fr theoretische Belange auerordentlich bemerkenswerter Befund. Die seit MERKEL [62] als allgemein gltig anerkannte Regel, da die Reaktionszeit mit dem Logarithmus der Reak tionsalternativen wchst, gilt zwischen 2 und 36 Alternativen nur fr relativ ungebte Vpn. Mit zunehmendem bungsgrad geht diese Proportionalitt mehr und mehr verloren, bis bei hochgebten Vpn. die Verlaufskurve der Reaktions zeiten relativ zur Alternativenzahl eine deutliche Zweiphasigkeit aufweist. Bis zu etwa zehn Alternativen verluft die Steigung der Kurve hnlich der bei unge bten Vpn. , von dort ab aber nhert sich die Steigungskonstante dem Wert Null. Die nach Abschlu der bungsversuche angeschlossenen Belastungsversuche haben ebenfalls gezeigt, da keine Proportionalitt zwischen der (ermdungsbe dingten) Reaktionszeitverlngerung und dem Komplexheitsgrad der Wahlreak tionshandlung besteht.