Untersuchungen UEber Ferroelektrische Domanenwande Und Nachwirkungserscheinungen

Bok av Heinz Bittel
Die Umpolarisierung ferroelektrischer Kristalle wird wesentlich von Domnen prozessen bestimmt. Fr spezielle Fragestellungen sind Versuche zu einer Berechnung der Domnenstruktur unternommen worden [1-4], die jedoch auf erhebliche Schwierig keiten stoen. Man nimmt daher hufig die Domnenstruktur als gegeben hin und versucht, experimentell den Einflu mglichst vieler Parameter zu erfassen. Bei solchen Untersuchungen mu bercksichtigt werden, da die Proben Realkristalle darstellen. Kristallstrungen geben Anla zu mannigfaltigen Erscheinungen, die sich dem Ver halten des Idealkristalls berlagern. Unsere Untersuchungen haben den Einflu des Realbaus auf die Domnenstruktur im statischen und dynamischen Zustand zum Gegenstand. Seignettesalz ist aus verschiedenen Grnden fr Untersuchungen ferroelektrischer Domnen besonders geeignet. Es lassen sich leicht gut gewachsene Einkristalle aus der Lsung ziehen [5, 6]. Die Domnen sind ohne Schwierigkeiten polarisationsoptisch sichtbar zu machen und haben eine recht bersichtliche Struktur. Die spontane Polari sation tritt parallel zur ferroelektrischen a-Achse des oberhalb des Curie-Punktes rhombischen Kristalls auf und gibt Anla zu einer spontanen Scherung um die a-Achse. Da Seignettesalz oberhalb des Curie-Punktes piezoelektrisch ist, sind nur solche Domnenstrukturen mglich, bei denen sich die entgegengesetzt deformierten Domnen spannungsfrei aneinanderfgen lassen. Dieser Einflu fhrt zu langen, schmalen Lamellen parallel zur b-bzw. c-Achse. Sie werden als b-bzw. c-Domnen bezeichnet.