Die Integrieranlage des Rheinisch-Westfalischen Instituts fur Instrumentelle Mathematik in Bonn

Bok av Paul Friedrich Muller
Die von der Firma Schoppe und Faeser, Minden, konstruierte und gefertigte Integrieranlage wurde Mitte Juli 1954 im Institut fur instrumentelle Ma- thematik, Bonn, Wegelerstr. 10, aufgestellt. Die Erwartung, da bald da- nach mit der Anlage praktisch gearbeitet werden konnte, erfullte sich je- doch nicht. Verzogerungen bei der Lieferung der fur die Anlage benotigten besonderen Stromquellen sowie die Montage der Anlage selbst und die nach Aufstellung der Einzelgerate noch notigen umfangreichen Verdrahtungsar- beiten brachten es mit sich, da erst im Dezember 1954 mit der langwieri- gen Justierung der Integratoren begonnen werden konnte. Auch spater nah- men zusatzliche Einbauten und die Erprobung inzwischen verbesserter Ein- zelteile viel Zeit in Anspruch, so da die Integrieranlage nur in einem verhaltnismaig kleinen Teil der Berichtszeit fur praktische Versuche im Sinne des Forschungsauftrages zur Verfugung stand. Immerhin wurde fruhzeitig mit dem Studium der Betriebseigenschaften der Anlage und ihrer Moglichkeiten fur die praktische Behandlung der in Frage kommenden mathematischen Aufgaben begonnen. Hierbei wurden zunachst die Genauigkeit, die Fehlermoglichkeiten und die bei Ruckkoppelungen immer wieder auftretenden Instabilitaten untersucht, um Richtlinien fur die im Forschungsauftrag vorgesehene Beschaffung von Zusatzgeraten zu gewinnen. Die am meisten storende Instabilitat, welche die Brauchbarkeit der Anlage wesentlich einengte, trat bei der sogen. Inversschaltung der Integratoren auf. Bei "e;normaler"e; Schaltung eines Integrators sind die Umdrehungen der Reibrolle das Resultat der Bewegungen von Reibscheibe und Integrandenspin- del. Die Ubertragung der Drehung erfolgt mechanisch durch Reibung.