Einflufaktoren von Alkoholkonsum : Sozialisation, Self-Control und Differentielles Lernen

Bok av Stefanie Eifler
Den Ausgangspunkt der vorliegenden Studie bilden neuere Diskussionen moderner Theorien abweichenden Verhaltens im Kontext der amerikanischen Kriminologie. All diese Ansatze sind in dem Bemuhen entstanden, die oftmals enttauschenden Erklarungsleistungen bisheriger Theorien abweichenden Verhaltens zu uberwinden. Wahrend manche der modernen Theorien abweichenden Verhaltens zentrale Annahmen und Konzepte bisheriger Theorien zu oftmals sehr komplexen Erklarungsmodellen zusammenfugen, lassen sich auf der anderen Seite Ansat- ze finden, die diese Annahmen und Konzepte unter ubergeordnete Erklarungsprinzipien stellen und somit zu sehr okonomischen Erklarungen abweichenden Verhaltens gelangen. Ein Beispiel fur die letztgenannte Art der Theoriekonstruktion bildet die von Gottfredson & Hirschi (1990) formulierte Self-Control-Theorie. Hier wird der Anspruch formuliert, verschie- dene Formen abweichenden ebenso wie konformen Verhaltens mittels eines interaktionisti- schen Konzepts von Merkmalen von Personen und Merkmalen von Situationen zu erklaren. Interessant ist diese Theorie zum einen wegen der Einfachheit ihrer Erklarungsprinzipien, zum anderen aber auch wegen ihres Anspruchs, neben abweichenden ebenso konforme Verhaltens- weisen zu erklaren. Die Uberprufung eines solchen Anspruchs erscheint vor allem im Hinblick auf solche Verhaltensweisen als reizvoll, deren Definition als abweichend oder konform wie im Falle des Alkoholkonsums (mehr oder weniger) strittig ist. Im Mittelpunkt der Studie steht daher die Frage, ob die im Rahmen der Self-Control-Theorie formulierten Uberlegungen bei einer Anwendung auf den Verhaltensbereich des Alkoholkonsums empirische Unterstutzung erfahren.