Institutionenokonomische Betriebswirtschaftstheorie : Allgemeine Betriebswirtschaftslehre auf sozial- und institutionentheoretischer Grundlage

Bok av Michaela Haase
Die "e;Allgemeine Betriebswirtschaftslehre"e; gehort zu den Kernfachern der Betriebswirt- schaftslehre, und trotzdem gibt es viele unterschiedliche Vorstellungen davon, was eigentlich ihr Inhalt ist. Dies lasst sich nicht zuletzt daran erkennen, dass das Fach in den Studien-und Prufungsordnungen der deutschen Universitatslandschaft auerst unterschiedlich gehandhabt wird. Der Grund hierfur liegt in seiner historischen Entwicklung: Die Allgemeine Betriebs- wirtschaftslehre hat sich ursprunglich als das Gemeinsame der sich zunachst getrennt ent- wickelnden institutionellen, auf Wirtschaftszweige ausgerichteten Betriebswirtschaftslehren herauskristallisiert. Sie war damit in gewisser Weise auch der sinngebende Nucleus des ge- samten Faches Betriebswirtschaftslehre und in dieser Hinsicht nicht zuletzt auch auerst bedeutsam fur dessen Selbstfindung. Wichtige Meilensteine im deutschsprachigen Raum waren dabei Erich Gutenbergs Habilitationsschrift aus dem Jahre 1929 "e;Die Unternehmung als Gegenstand betriebswirtschaftlicher Theorie"e; und seine 1951 vorgelegten dreibandigen "e;Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre"e;. Damit hatte die Allgemeine Betriebswirtschafts- lehre in gewisser Weise ihren Hohepunkt erreicht und, wie es dann oft ublich ist, gleichzeitig schon ihren Zenit uberschritten. Auf der Grundlage von Gutenbergs Werk konnten sich nam- lich nun die Funktionalen Betriebswirtschaftslehren entwickeln und zur vollen Blute gelan- gen. Dies wurde nicht unmageblich gefordert durch die Tatsache, dass das deutsche Univer- sitatssystem zu der damaligen Zeit gerade im Bereich der Betriebswirtschaftslehre immer mehr expandierte und die Zahl der betriebswirtschaftliehen Lehrstuhle drastisch zunahm. Daraus ergab sich fur die Fachvertreterinnen und -vertreter sowohl die Moglichkeit als auch die Notwendigkeit zur Spezialisierung in Teildisziplinen.