Soziale Hilfe - Ein Teilsystem der Gesellschaft? : Wissenssoziologische und systemtheoretische Uberlegungen

Bok av Georg Weber Frank Hillebrandt
Laut einem Aphorismus von Gabriel Laub ist "e;Bucherschreiben . . . das einzige Ver- brechen, bei dem der Tater sich bemuht, Spuren zu hinterlassen"e;. Dies gilt zumin- dest flir den alteren unter den beiden Autoren nicht, er hat genugend Fahrten gelegt. In den letzten funfundzwanzig Jahren hat er versucht, die Publikationen zur Sozi- alarbeit/Sozialpadagogik kritisch mitzulesen. In drei Semestern der neunziger Jahre haben beide Autoren in gemeinsamen Seminaren an der Westfalischen Wilhelms- Universitat Munster einschlagige Themen dazu mit Studenten bearbeitet. Nicht nur zu beobachten, wie andere vor uns den anstehenden Topos beobachtet haben, son- dern auch, wie selektiv er fokussiert wird, war flir uns aufschlureich. Als eines un- serer Ergebnisse stellten wir in allen behandelten Publikationen das Fehlen eines stringenten gesellschaftstheoretischen Bezuges fest, der selbstverstandlich nicht als "e;Evangelium"e; verstanden werden sollte. In unserem Versuch greifen wir auf das Instrumentarium der funktional-strukturellen Systemtheorie Niklas Luhmanns zu- ruck. Wie in allen wissenschaftlichen Diskursen so bleibt auch hier alles im Vor- vorletzten. Wie konnte man auch das, was sich als ein moglicher Diskussionsbeitrag versteht, anders einordnen? Kennern der Materie wird bald auffallen, da einige gute Veroffentlichungen zum behandelten Problem in unserem Literaturverzeichnis fehlen. Der Grund ist einfach: Wir wollten etwas uberblicken und muten deshalb manches ubersehen. Kundige Leser bitten wir an diesem Punkt um Nachsicht. Soll der Duktus nicht verloren gehen, darf man in einem ersten Zugriff auf die Problematik keine Funo- tenorgien zelebrieren. Deshalb haben wir uns auf das Notigste beschrankt.