Weltbilder Wahrnehmung Wirklichkeit : Bildung ALS AEsthetischer Lernprozess

Bok av Dieter Baacke
Massenmedien wie Zeitungen, Zeitschriften, Bcher, Hrfunk, Film und Fernsehen vermitteln nicht nur Informationen, sie produzieren auch Mei nungen, knnen Stimmungen erzeugen und damit Werte und Normen be einflussen. Die Gefiihle, die Medien auszulsen imstande sind, waren auch meist Motiv fiir Politiker, gleich welcher politischer berzeugung, den Me dien eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Meist benutzten sie die Medien als Selbstdarstellungs-und Propagandainstrumente. Gerade die deutsche Geschichte zeigt, welch hohe Bedeutung den Medien bei der politischen Meinungsbildung zukam. Dies gilt sowohl fr die Hu genbergsehe Presse in der Weimarer Republik, als auch fiir die Medienpoli tik der Nationalsozialisten. Noch gut in Erinnerung ist die beispiellose In dienstnahme des Mediums Radio (Volksempfanger) und des Filmes durch die Nationalsozialisten. Entsprechend der technischen Entwicklung wurden die Medien fr das jeweilige Eigeninteresse 'genutzt'. Auch den Amerikanern blieb die Bedeutung der Medien, die Faszination, die z.B. das Medium Film auf die ZuschauerInnen ausbte, nicht verborgen. So setzten sie ab 1941 bewut Spielfilme ein, um die amerikanische Bevl kerung zu einem deutschen Feindbild zu erziehen. Da diese Manahmen anscheinend Erfolg hatten, unterstellte man dem Film eine besondere psy chologische Wirkung. So war es nicht verwunderlich, da der Film in der Nachkriegszeit eine besondere Bedeutung erlangte. Bereits 1946 wurde im State Department in Washington ein Dokument zur re-education konzipiert.