Die Entstehung der neutestamentlichen Schriften und des biblischen Kanons in der Kirche des Westens

Bok av Thomas Schmitt
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2,3, Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, Veranstaltung: Lehrveranstaltung zu den Schriften des Neuen Testaments, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schriften der christlichen Bibel, die uns heute so selbstverstndlich vorliegen, haben in Wirklichkeit allesamt eine bewegte Geschichte hinter sich, und die Zusammenfgung dieser in ihrer Form und in ihrem Inhalt oft so verschiedenen Schriften ist kein greifbares, ist kein punktuelles Ereignis, sondern vielmehr das Resultat eines langen Weges, der sich ber zwei volle Jahrhunderte seit dem groen Ereignis der Menschwerdung Gottes erstreckt. Schon zu Jesu Lebzeiten hatten dessen Worte und Taten eine solche Wirkkraft, dass sich die Kunde davon berall verbreitete. Deshalb steht vor dem geschriebenen Wort zunchst die mndliche berlieferung. Diese mndliche Tradition wurde nach Jesu Tod auch ber Israels Grenzen hinausgetragen. Es entstanden Niederschriften dieser Traditionen, Sammlungen von Aussprchen Jesu sowie von Ereignissen, die sich zu dessen Lebzeiten zugetragen hatten. Diese Niederschriften markieren also den bergang des mndlich tradierten hin zu unseren Evangelien, die aus der Komposition solcher Quellen allmhlich entstanden sind. Neben den Evangelien haben jedoch auch andere christliche Autoren Schriften verfasst, allem voran Paulus, den Gott vom Christenverfolger zum Diener Jesu berufen hat. Seine Briefe geben weniger die Ereignisse wieder, die sich zur Zeit Jesu zugetragen haben; vielmehr reflektieren sie ber Christus, seine Bedeutung, seine Botschaft und seine Lehre. Die Menschen aus den neu von Paulus gegrndeten Gemeinden, die zum Glauben an Christus gekommen waren, wurden durch die Briefe des Apostels in allem unterwiesen, was sie zum Leben im Glauben und in der Gemeinschaft mit dem Herrn wissen mussten. Doch auch andere Autoren machten sich mit der gleichen Intention ans We