Pan Mythos in Hugo von Hofmannsthals 'Tod des Tizian

Bok av Anonym
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Es lebt der groe Pan!" lsst Hugo von Hofmannsthal den sterbenden Tizian an einer zentralen Stelle des nicht vollendeten Dramas Tod des Tizian" zitieren. In dem verffentlichten Teil, nicht wesentlich mehr als der Anfang eines greren Dramas, wie Hofmannsthal in einem Brief an Walther Brecht selbst eingesteht, bearbeitet Hofmannsthal in rund 350 Versen eine dualistische Weltsicht, die die Kunst auf die eine Seite und das Leben auf die andere Seite stellt. Es htte ein viel greres Ganzes", eine Art Todesorgie" werden sollen, die er zu Beginn der Arbeiten an dem Stck im Winter der Jahre 1891/92 aus Zeitmangel jedoch nicht vollendete. Dennoch liegt mit dem Tod des Tizian" ein bedeutendes Stck des Frhwerk Hofmannsthals vor, das besonders durch seinen Tiefgang beeindruckt, insbesondere wenn man sich vor Augen fhrt, dass der Autor des Stckes gerade erst 18 Jahre alt war. Hofmannsthal trennt die beiden Sphren von Kunst und allgemeinem menschlichem Leben rumlich, wenn er die Villa des Knstlers abgelegen ber der Stadt stehen lsst, aber auch im Lebenswerk Tizians selbst. Dieser erkennt am Ende seines Lebens, dass sein bisheriges Schaffen erbrmlich und bleich war und ihm erst jetzt de facto im Tode sein erstes und letztes wahres Meisterwerk gelingen wird. Doch welche Rolle spielt der altgriechische Gott Pan in Hofmannsthals Stck? Wie passt der Beschtzer der Hirten und Herden in ein Drama des 19. Jahrhunderts? Welche Bedeutung nimmt er ein, dass ihn Hofmannsthal mehrfach an zentralen Stellen des Bruchstcks nennt? Diesen Fragen werde ich in der vorliegenden Arbeit nachgehen. Hierbei sttze ich mich im Besonderen auf die Texte von Martina Adami, Giesa Briese-Neumann und Peter Szondi, die sich diesen Fragen bereits aus verschiedenen Blickwinkeln angenhert haben.