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Religi se Weltanschauung Und Gewaltbegr ndung Am Beispiel Islamistischer Gewalt. Zur Rationalit t Dschihadistischer Attentate
Bok av Lynn Maier
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Zentrum für Konfliktforschung), Veranstaltung: Seminar: Aktuelle Beiträge der Friedens- und Konfliktforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Religiöser Glaube bedeutet immer auch der Glaube an eine bestimmte Form von Transzendenz, also die Existenz übernatürlicher Kräfte oder spiritueller Dimensionen. Kann ein solches transzendentes Weltbild, das in Abgrenzung zum westlich-wissenschaftlich etablierten positivistischen Paradigma der Moderne steht, Einfluss auf eine gewaltlegitimierende Wahrnehmung der Wirklichkeit nehmen? Führt die Vorstellung eines übernatürlichen Gottes oder jenseitiger Dimensionen unter Umständen zu einer Betrachtung von Welt, in der die Anwendung von Gewalt gutgeheißen wird? Diese Frage gilt es am Fallbeispiel islamistischer Gewalt zu untersuchen.In der Arbeit wird wie folgt vorgegangen: zunächst sollen (1) einige Grundbegriffe der Fragestellung definiert werden, wobei ich etwas umfassender auf die Bedeutung von "Islamismus" eingehe, um den Kontext der nachfolgenden Texte verständlich zu machen. Anschließend wird (2) die Methodik der Untersuchung erläutert und dabei insbesondere auf die Schwierigkeit der Unterscheidung zwischen religiöser Überzeugung und politischer Instrumentalisierung eingehen. Im dritten Teil (3) geht es um die Analyse der Texte, die ich zunächst kurz vorstelle, um dann die Beziehung zwischen religiösen Grundprämissen und Gewaltkonzeption zu erörtern. Die Ergebnisse der Arbeit fasse ich zum Schluss im Fazit (4) zusammen.Der Anspruch der Arbeit liegt nicht in einem umfassenden Verständnis für das Phänomen religiös begründeter Gewalt. Es geht um die exemplarische Untersuchung eines Teilaspektes des Phänomens, weshalb andere wichtige Faktoren wie die politische Instrumentalisierung oder der historische Kontext islamistischer Gewalt eher vernachlässigt werden. Trotzdem ist das Ziel der Arbeit in seiner Eingrenzung kein Geringes: es gilt, die Relevanz metaphysischer Grundüberzeugungen für die individuelle Wahrnehmung von Gewalt zu beleuchten. Aus sozialwissenschaftlich-konstruktivistischer Perspektive möchte der Autor ein Verständnis dafür entwickeln, wie Gewalt aus einer bestimmten Perspektive heraus legitim und rational erscheinen kann. Mit den Ergebnissen der Untersuchung plädiert der Atuor dafür, dass religiös begründete Gewalt in ihrer Komplexität nur dann verstanden werden kann, wenn auch das religiöse Moment mit seinen epistemischen Implikationen in wissenschaftlichen Analysen berücksichtigt wird.