Die Frau in Der Arbeitswelt Wahrend Des Ersten Weltkriegs

Bok av Franziska Von Werder
Essay aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,3, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Erste Weltkrieg, oftmals als "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" bezeichnet, erfasste alle Bereiche der damaligen Gesellschaft und veränderte sie massiv. Die anfängliche Kriegseuphorie, welche alle gesellschaftlichen Schichten erfasst hatte und zu einer Befürwortung eines Krieges selbst durch traditionell dem Kaiserreich und seinen Machthabern kritisch gegenüberstehenden Gruppen geführt hatte, wurde relativ bald nach Kriegsbeginn abgelöst von einer nachhaltigen Desillusionierung der Menschen infolge der schrecklichen Kriegsfolgen für Soldaten wie Zivilisten, die ein bis dahin unbekanntes Ausmaß erreichten. Die Soldaten erfuhren durch neue Waffentechniken und Kriegsstrategien einen grausamen Alltag, der durch psychischen Zusammenbruch und entsetzliche Verwundungen geprägt war. Aber auch die "Heimat-Front" war von den Folgen des Krieges betroffen. Viele Frauen in der Heimat waren gezwungen, ganz auf sich gestellt eine Familie zu ernähren und Aufgaben der Männer zu übernehmen. Die Folge war eine oftmals starke Entfremdung der Frauen von ihren Männern an der Front, die sie zumeist gar nicht oder nur bei seltenen Fronturlauben zu Gesicht bekamen und die durch ihre Kriegserlebnisse oft traumatisiert waren. Dies veränderte die Geschlechterbeziehungen nachhaltig und die Frau entwickelte als Folge ihrer neuen Rolle und der damit verbundenen Verantwortung innerhalb der Gesellschaft ein neues Selbstbewusstsein. Im Nachfolgenden soll - exemplarisch an den Veränderungen in der Arbeitswelt - herausgearbeitet werden, in welcher Weise und in welchem Umfang der Erste Weltkrieg und seine Folgen die Geschlechterbeziehungen verändert hat, beziehungsweise inwieweit man von einer Kontinuität der Geschlechterbeziehungen sprechen kann.