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Die Begriffe 'v lkerwanderung' Und 'ethnogenese' ALS Metaphern Im Kontext Der Heutigen Fl chtlingsbewegungen
Bok av Sarah Wunderlich
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Koblenz-Landau (Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: ProSeminar Mittelalter - Herausforderungen an die Geschichtsschreibung des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieese Arbeit stellt eine Abhandlung über den metaphorisch zu verstehenden Begriff "Völkerwanderung", verknüpft mit aktuellem Bezug zum Kontext der Flüchtlingsbewegungen aus dem Nahen Osten Richtung Europa dar. Die Parallelen zwischen der Völkerwanderung der Spätantike und den aktuellen Ereignissen in Europa sind frappierend. Nicht zuletzt deswegen ist das Interesse an dieser Epoche nach wie vor gegeben. Der Mittelmeerraum war seinerzeit von "dramatischen Umwälzungen" betroffen, die alle Lebensbereiche beeinflussten. Vieles in Politik und Wirtschaft, Religion, Gesellschafts- und Alltagskultur veränderte sich und historische Weichen wurden gestellt, die für die kommenden Jahrhunderte die Entwicklungen prägten. Auch heute sieht sich die europäische Welt abermals mit Ereignissen konfrontiert, die ähnliche Auswirkungen haben könnten. Nach einer anfänglichen Begriffsklärung soll die vorliegende Arbeit versuchen, den Begriff Völkerwanderung auf seine Validität zu untersuchen und mit Beispielen zu belegen, kontrastierend mit dem Begriff der Ethnogenese und in Anwendung auf die aktuelle Situation in Europa im Kontext der Flüchtlingsbewegungen. Die Auswahl an Literatur zu diesem Themenkomplex ist reichhaltig, viele Aspekte sind im Zuge des großen Interesses an dieser Zeit bereits untersucht worden. Dennoch, und das wird in der aktuellen medialen Aufbereitung der Flüchtlingsthematik umso deutlicher, birgt die Epoche der Völkerwanderung nach wie vor Diskussionsbedarf für die Forschung. Fehlende schriftliche Quellen der Gruppen, die durch das spätantike Europa zogen, mag einer der Gründe dafür sein; römische Quellen, z.B. Jordanes' Getica, Tacitus' Germania, stehen stets unter dem Verdacht der politischen Einfärbung. Diese Quellenlage ermöglicht viele interpretatorische Ansätze; sicherlich eine komplexe Thematik, die jedoch viele interessante Betrachtungsweisen ermöglicht.