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Performativität von Geschlecht in Thomas Manns 'Zauberberg' am Beispiel von Madame Chauchat und Pribislav Hippe
Bok av Lisa Weller
Essay aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In diesem Essay soll anhand des Performativitätsbegriffs von Judith Butler die Konzeption von Geschlecht in Thomas Manns "Der Zauberberg" verhandelt werden. Ausgehend von den Figuren Clawdia Chauchat und Pribislav Hippe soll anhand bestimmter Merkmale verdeutlicht werden, inwiefern Thomas Mann bereits vor dem performative turn mit Geschlechterkategorien und der performativen Dimension von Geschlecht spielt, diese in Frage stellt und aufbricht. Zu beachten bleibt vor der Analyse allerdings, dass streng genommen zwei Ebenen der Performanz vorliegen. Denn "Der Zauberberg" ist durch seine literarische Form an sich bereits ein performativer Akt des Autors. Innerhalb dieser literarischen Form eröffnet der Autor dann ein weiteres, zweites Spannungsfeld der Performanz. Anhand des gewählten Personengeflechts - bestehend aus Clawdia Chauchat, Pribislav Hippe und Hans Castorp - entspinnt Mann verschwimmende Geschlechterkonzepte. Ähnlich wie Esther K. Bauer die Performanztheorie Judith Butlers auf die Männlichkeitskonstruktionen in Thomas Manns "Der Zauberberg" bezieht, werden auch im Falle der vorliegenden Arbeit Aspekte der Theorie Butlers herangezogen, um das Werk von Thomas Mann auf die Verbindung zwischen Hippe und Chauchat und ihrem "androgynen Doppelbild" zu untersuchen. Zudem wird zu klären sein, inwiefern das Symbol des crayon in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt. Denn dieser kann im Zauberberg sowohl als Phallus-symbol als auch als ein Symbol für geschlechtsunabhängiges Begehren gewertet werden.