Sprachpolitik in Imperien. Germanisierung in Preu en Und in Der sterreichisch-Ungarischen Monarchie Im 19. Jahrhundert

Bok av Christian Sorce
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Universit du Luxembourg, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 19. Jahrhundert ist die Welt gespickt von Imperien, laut Osterhammel gekennzeichnet durch eine multiethnische, pluralistische Gesellschaft, in der es keine gemeinsame imperiale Kultur" gibt und in der zentralistische Strukturen herrschen. Damit der Herrschaftsanspruch der Imperialmacht bzw. des Zentrums dauerhaft und nachhaltig gefestigt ist, wird die Freiheit der Menschen durch den Zwangsapparat eingeschrnkt. Diese Einschrnkung uert sich auch in einer Sprachpolitik, die die lokale Sprache unterdrckt und durch gesetzliche Manahmen versucht, die Sprache der Zentralmacht zunchst in der ffentlichen und dann in der privaten Sphre durchzusetzen. Das Europa des 19. Jahrhundert ist jedoch nicht nur aufgrund fr seiner geopolitisch-imperialen Struktur bekannt; die Modernisierung hat Europa erreicht, ein gesellschaftlicher Wandel, der seinen Ursprung in der englischen industriellen Revolution von 1760-1830 und in der politischen Franzsischen Revolution von 1789-1794 hat [...]" (Bendix, 1969: 506-510, zitiert nach Degele/Dries, 2005: 16). Gegenstand dieser Untersuchung ist der Vergleich zwischen sprachpolitischen Manahmen in Preuen und in der sterreichisch-Ungarischen Monarchie. Darber hinaus wird ein Zusammenhang mit der Modernisierung hergestellt: Sind Sprachgesetze und Sprachpolitik ein Mittel, um eine Gesellschaft voranzubringen und zu modernisieren? In einem weiteren Schritt werden die Manahmen untersucht, die in beiden Imperien zur Germanisierung der autochthonen Gesellschaft ergriffen wurden. Errtert werden die Faktoren, die zum Versagen der sterreichischen Sprachpolitik gefhrt haben. Diese werden in einem weiteren Schritt mit der antipolnischen Sprachpolitik in Preuen verglichen.