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Transnationale Migration als konstitutives Moment von Vergesellschaftung? : Konzepte von Raum und Grenzen sowie deren Bedeutung im Migrationsprozess
Bok av Kelly Hennerkes
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Auseinandersetzung mit den klassischen migrationssoziologischen Konzepten von Integration und Assimilation entwickelte sich seit dem Ende der 1990er Jahre ein neues Forschungskonzept der "transnationalen" sozialen Räume und der "transnationalen" Migration (vgl. Han 2005, S. 69ff.). Die Transnationalisierungsforschung behauptet einen qualitativen Wandel der Migration - weg vom unidirektionalen und einmaligen Wohnortwechsel in eine neue Form der transnationalen Migration, "bei der sich Lebenspraxis und die Lebensprojekte der Transmigranten, also ihre sozialen Räume, zwischen verschiedenen Wohnorten und geographischen Räumen aufspannen" (Pries 1999, S. 16). In dieser Arbeit soll die Relevanz und Tragfähigkeit dieses Modells der "Transnationalen Migration" untersucht werden und dabei fokussiert geprüft werden, inwieweit diese transnationalen Wanderungsprozesse konstitutives Moment für die heutige Vergesellschaftung sind. Methodisch wurde dazu die Literatur zu den Themenfeldern "Transnationalität", "Migration" und "Raum und Grenzen" gesichtet und befragt. Neben diesem eher deskripiven Vorgehen wurden auch Interviews mit Migranten - sowohl persönlich geführte als auch der Literatur entnommene - benutzt, um einer Antwort auf die gestellte Frage näherzukommen.Zunächst werden im Folgenden die klassischen sozialwissenschaftlichen Raumtheorien am Beispiel von Durkheim und Simmel als historische Konzepte von Raum und Grenzen eingeführt. Danach wird der Bogen zur Migration geschlagen mit der Prüfung, wie die Raumthematik von der klassischen Migrationsforschung aufgenommen wurde. Mit drei kommentierten interviewbasierten Fallbespielen, die die Migrationsbiographie unterschiedlicher transnational agierender Personen verdeutlichen, wird zu Beginn des nächsten Kapitels in das der Fragestellung dieser Arbeit zugrunde liegende Konzept der "Transnationalität" eingeführt. Es wird gefragt, welcher Raumbegriff der neueren Migrationsforschung zugrunde liegt und welche Spannungsbögen sich in historischer Perspektive zwischen dem Konzept der "Transnationalisierung" bzw. "Transnationaler Migration" und dem klassischen Nationalstaatskonstukt als geographisch abgegrenztem Sozialraum auftun. Abschließend wird der transnationale Ansatz für die Migrationsforschung auf Basis der Analyse diskutiert und geprüft, inwieweit "Transnationale Migration" als konstitutives Moment von Vergesellschaftung legitimiert werden kann.