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Selbstsicherheit ALS konomische Praxisform Im Studium
Bok av Carmen Weber
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,5, Universität Konstanz (Fachbereich Geschichte und Soziologie), Veranstaltung: Masterprojektseminar "Soziale Ungleichheit an der Universität Konstanz", Sprache: Deutsch, Abstract: Für die Bewältigung eines Studiums spielt das Ausmaß an studienbezogener Selbstsicherheit der Studierenden eine bedeutende Rolle. Sie müssen sich also zuerst mit ausreichend persönlicher Sicherheit für ein Studium entscheiden, wobei bereits eine große Selbstselektion stattfindet. Anschließend benötigen sie wieder ausreichend Selbstsicherheit um den Anforderungen wie dem Studienalltag ohne größere Schwierigkeiten zu überstehen. Und nicht zuletzt müssen sie ein erfolgreich abgeschlossenes Studium selbstsicher im Arbeitsmarkt präsentieren. Für die studienbezogene Selbstsicherheit spielt unter anderem die persönliche Selbstsicherheit, also die allgemeine Selbsteinschätzung eigener Fähigkeiten eine Rolle. Und von diesen Fähigkeiten ebenso wie von deren subjektiver Einschätzung sollte man meinen, sie wären in allen gesellschaftlichen Schichten und Gruppen relativ gleich verteilt wiederzufinden. Wenn dies aber nicht der Fall ist, wenn vor allem die Sicherheit vorwiegend bei den höheren Schichten der Gesellschaft vertreten ist, dann stellt sich unumgänglich die Frage, ob die Sicherheit beziehungsweise Unsicherheit nach der gesellschaftlichen Schicht variiert.Studienbezogene Unsicherheit im universitären Bildungssystem lässt sich unter anderem auf Unvertrautheit mit der universitären Welt zurückführen. Schließlich handelt es bei der Universität um eine gesellschaftliche Bildungsinstitution, zu dem nur ein relativ geringer Teil der Bevölkerung Zugang hat. Und dieser kleine Teil setzt sich trotz Bildungsexpansion größtenteils aus Personen zusammen, deren Eltern ebenfalls zu dieser privilegierten Gruppe gehören. So haben 2005 in Baden-Württemberg "die meisten Studierenden ein "akademisches Elternhaus" (59 %)". Ein halbes Jahrhundert zuvor bemerkte Ralf Dahrendorf noch nachdrücklich, dass sich "aus den nach Einkommen, Prestige, Einfluss und Ausbildung oberen 1% [der Gesellschaft] [...] nicht viel weniger als ein Viertel aller Universitätsstudenten" rekrutieren. Die soziale Ungleichheit bei den Chancen für ein Hochschulstudium haben sich somit noch verstärkt.Es handelt sich dabei um eine vom leistungsorientierten Bildungssystem offiziell nicht beabsichtigte Übertragung der gesellschaftlichen Position der Eltern auf ihre Nachkommen. Nach Pierre Bourdieu findet über die Vererbung von im Bildungssystem ökonomisch verwertbaren Kapitalien wie Sprachcode, Geschmack und kulturelle Praktiken eine Reproduktion der sozialen Unterschiede statt.