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Aufkl rung Und Mythos in Ernst Cassirers Philosophie Der Aufkl rung
Bok av Jonathan Arriola
Essay aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: 19/20, Univerzita Karlova v Praze, Veranstaltung: Die Höhle als oikoligischer Ort, Sprache: Deutsch, Abstract: Cassirer zufolge entsteht das Bemühen der Aufklärung um ein neues erkenntnistheoretisches Modell aus einer dringenden historischen Notwendigkeit: der Ausrottung des Mythos (oder positive Religion), aus welchem gefährlicher religiöser Fanatismus und Intoleranz, Dogmatismus und politische Tyrannei geboren wurden. Um den Mythos zu bekämpfen, verwendet die Aufklärung das Arsenal des empirischen und logischen Denkens, der Verbreitung der Wissenschaft und der Bildung. Trotz der Bemühungen der Aufklärung, die Welt verständlich zu machen, alle Finsternis des magischen Denkens zu löschen und die sozialen Beziehungen auf einem soliden Fundament zu gründen, kam es im 20. Jahrhundert zur ebenso unerwarteten wie triumphalen Rückkehr des (politischen) Mythos. Diese Rückkehr wurde, wie Cassirer in The Myth of the State (1946) erläutert, durch folgenden Umstand begünstigt. Cassirer beklagte sich angesichts der Machtübernahme der Nationalsozialisten, dass die systematische "Verformung" der Aufklärung in den Händen der fatalistischen und irrationalistischen Philosophien, schließlich die fundamentalen Einsichten des 18. Jahrhunderts - über das Wesen des Menschen, den Sinn der Wissenschaften und der Geschichte und vor allem die Idee unveräußerlicher, natürlicher Rechtsprinzipien schwächen würde. In diesem Sinne ist Foucaults Bemerkung ganz richtig: Philosophie der Aufklärung war eigentlich ein "Manifeste", insofern als Cassirer in ihr in Erinnerung rufen wollte, dass die rationelle Tradition der Menschenrechte, der Republik und der Demokratie inmitten des Aufstiegs der modernen politischen Mythologien zu Deutschland gehörten.