Gewinnrealisierung bei Abschlagszahlungen fur Werkleistungen : Auffassung von BFH und BMF sowie Ausblick

Bok av Christoph Bieramperl
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1,0, Hochschule Schmalkalden, ehem. Fachhochschule Schmalkalden, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Gewinnrealisierung von Abschlagszahlungen für Werkleistungen und stellt relevante Urteile, BMF-Schreiben, die herrschende Meinung sowie auch kritische Stimmen vor und gibt einen Ausblick auf die mögliche zukünftige Entwicklung.Bei Kaufverträgen gem. § 433 BGB wird der Käufer gem. § 433 Abs. 2 BGB verpflichtet, dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis (und zwar in voller Höhe) zu zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen. Es gibt jedoch auch Gegenstände, die der Käufer nach Vertragsabschluss nicht direkt erhält, da sie erst noch hergestellt werden müssen. In diesen Fällen liegt in der Regel ein Werkvertrag vor, für den andere Regelungen gelten. Der Auftragnehmer hat in Werkverträgen grundsätzlich eine Vorleistungspflicht gem. § 641 Abs. 1 S. 1 BGB. Der Auftragnehmer ist damit erst nach Fertigstellung des Werks zur Forderung der Geldzahlung berechtigt. Da diese Vorleistungspflicht jedoch mit Risiken verbunden ist, hat der Auftragnehmer das Recht, die Zahlung von Abschlagszahlungen für die erbrachten Leistungen (z.B. gem. § 632a Abs. 1 BGB) zu verlangen, um dieses Vorleistungsrisiko zu vermindern. Fraglich ist jedoch, ob derartige Abschlagszahlungen, die als Teilerfüllung der Zahlungspflicht des Auftraggebers gesehen werden können, bereits zu einer Gewinnrealisierung führen, oder ob der Gewinn erst mit Abnahme des Werkes und Schlussrechnungsstellung realisiert wird. Diese Fragestellung hat enorme Auswirkungen auf die Bilanzierung.