Präventionsgesetz. Das gesundheitsökonomische Dilemma der Prävention und gesundheitspolitische Überwindungsstrategien

Bok av Elina Riebsamen
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 1,3, Universität Bayreuth, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus gesundheitsökonomischer Perspektive stellt sich die Frage, welche Herausforderungen mit der Prävention verbunden sind und mit welchen Strategien diese vor dem Hintergrund des Präventionsgesetzes (PrävG) überwunden werden können. Diese Aspekte werden im Laufe der Seminararbeit analysiert. Zunächst ist es bedeutsam, einen kurzen Überblick über die zentralen Begrifflichkeiten zu erhalten. Aufgrund dessen werden zunächst relevante Definitionen erläutert sowie die Begründung für staatliches Eingreifen in die Bereiche Prävention und Gesundheits-förderung dargestellt. Anschließend wird das bestehende Präventionspotenzial aufgezeigt und erläutert, welche Aspekte bei der ökonomischen Evaluation entsprechender Maßnahmen zu berücksichtigen sind. Im Hauptteil der Arbeit werden die Herausforderungen der Prävention aus gesundheitsökonomischer Sicht sowie entsprechende Überwindungsstrategien betrachtet. Darüber hinaus wird darauf eingegangen, welche Konsequenzen das ökonomische Dilemma insbesondere für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) als zentraler Kostenträger und Erbringer präventiver und gesundheits-fördernder Leistungen hat. Die steigende Lebenserwartung, die demographische Entwicklung sowie die Zunahme von chronischen Erkrankungen bringen ein erhöhtes Maß an Krankheitsrisiken und Behandlungsbedarf mit sich. Nicht zuletzt deshalb haben sich die Bereiche Gesundheitsförderung und Prävention in den letzten Jahren in gesundheitspolitischen Diskussionen zu zentralen Thematiken entwickelt. Um die Gesundheitsvorsorge zu stärken, hat der Bundestag das "Gesetz zur Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung" verabschiedet. Sowohl in der Wissenschaft als auch in der Politik wird diskutiert, inwiefern die in den letzten Jahren auf Kuration ausgerichtete Gesundheitsversorgung in der Lage ist, die zukünftigen Herausforderungen zu bewältigen. Ein Großteil der vorherrschenden chronischen Erkrankungen können durch die Stärkung der Gesundheit und die Reduktion der bekannten Risikofaktoren abgewendet oder in einem frühen Stadium erkannt und abgemildert werden. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die Vorsorge dem Heilen nicht vorzuziehen ist. Vor dem Hintergrund steigender Ausgaben sowie knapper Ressourcen für die Gesundheitsversorgung wird zu-dem häufig über den Aspekt der Kosteneinsparung diskutiert. Ferner sind präventive Maßnahmen mit Hoffnungen auf Effizienzsteigerungen verbunden, weswegen zunehmend ökonomische Evaluationen gefordert werden.