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Arno Gruens 'Wider die kalte Vernunft'. Gegenentwurf zum stoischen Grundgedanken der Seelenruhe
Bok av Verena Odrig
Essay aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,7, Technische Universität Dresden (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Gefühle, Affekte, Stimmungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Stoiker und ihre Lehren gehören zu den wirkungsmächtigsten Philosophien der abendländischen Geschichte. Die Philosophie der Stoa und insbesondere deren Lehre geht auf die Zeit zwischen ca. 300 v. Chr. bis in das 2. Jahrhundert n.Chr. zurück. Der Einfluss der Stoiker ist bis heute noch allgegenwärtig, wie verwenden oft im Sprachgebrauch den Begriff der Seelenruhe, oder bezeichnen etwas Standhaftes nicht als unerschütterlich, sondern stoisch. Die Ethik der Stoa stellt, wie auch viele andere philosophische Lehren der Antike, die Suche nach dem persönlichen Glück in den Fokus.
Die Vernunft steht ebenfalls im Werk "Wider die kalte Vernunft" des Psychoanalytikers Arno Gruen im Fokus. Nachdem er vorrangig über psychologische Ursachen von Gewalt und Fremdenhass publizierte, versuchte er in dieser Schrift deutlich zu machen, dass eine positive menschliche Entwicklung eben nicht auf der Vernunft gewichtet ist, da der Mensch ein durchaus empathisches Wesen ist. In diversen Kapiteln klärt er auf, wie gefährlich es ist, alles der abstrakten Rationalisierung zu unterwerfen - so wie es die Stoiker einfordern - und wie man diese Entwicklung umkehren kann. Er beschreibt, wie wichtig es ist, Emotionen zu haben und Emotionen im frühkindlichen Alter frei entwickeln zu können.
Gruen schreibt von einer abstrakten Rationalisierung, welche die Menschheit derzeit in die Knie zwingt. Die Stoiker hingegen fordern Abstraktion und Rationalität, weshalb es fraglich ist warum unsere Gesellschaft von Gruen so kritisch betrachtet wird, obwohl genau das der stoische Weg zum Glück ist. Diese Arbeit wird im Folgenden untersuchen, inwiefern Gruens Erläuterungen gegen Emotionslosigkeit und eine vernunftgeleitete Gesellschaft in seinem Werk den Glücks- und Lebensentwurf des Stoizismus widerlegen.